100% Zustimmung.Doone hat geschrieben: Was bleibt ist die Frage: Ist unser Spielstil zu aufwendig ? Fast könnte man ja sagen: Während letzte Saison immer Ball und Gegner laufen mussten (und wir am Ende frischer waren) läuft diesmal nie der Ball, immer nur wir, egal ob wir ihn haben oder nicht. (Dabei ist es natürlich vollkommen spekulativ, ob der Ballbesitzfußball der letzten Saison ohne einen Spieler wie Kotzke noch funktionieren würde. Letzte Saison hat das System ja auch erst richtig gegriffen, als er nach dem ersten Saisondrittel wieder fit war und auch Dressler vorn drin den Prellbock für den Gegner gegeben hat). Wiederum Aussagen der Spieler (diesmal nach Münster und Kiel, in Erfurt war ich nicht), nicht O-Ton aber sinngemäß: Wir treiben defensiv viel zu viel Aufwand. Und das sieht man m.E. auch. Es wird viel gerannt aber, oft ohne ein erkennbares Resultat. Vielleicht, weil nicht alle voll mitziehen, vielleicht weil einige Spieler einfach überfordert sind. Jedenfalls, und darüber gibts im Moment wohl keine zwei Meinungen, wird eine Taktik (von deren Existenz ich jetzt mal ausgehe) nicht oder nur ungenügend umgesetzt und mündet in dem teils chaotisch anmutenden Verhalten zwischen Einzelaktion und Mannschaftskoordination. Sowohl offensiv als auch defensiv werden die Positionen in den entscheidenden Situationen allzuoft zu spät oder gar nicht besetzt.
In der Beurteilung geh ich aber noch etwas weiter. Ich spreche den letzten Auftritten das Vorhandensein jeglicher "Taktik" ab. Es gibt meiner Meinung nach keinen dahinter liegenden Masterplan mehr.
Wie du so schön schreibst "wir laufen und nicht er Ball"! Genau so ist es. Meistens Einzelaktionen in denen einzelne Spieler den Ball von hinten nach vorne tragen und keine Kombinationen!
Das wäre auch eine Frage gewesen die Walk hätte stellen müssen. Jedes Vorbereitung und Nachbereitung hilft nichts wenn nicht ansatzweise zu erkennen ist was der Trainer denn eigentlich sehen will. Wie wir spielen sollen. Nur gegen Dresden habe ich da was aufflackern sehen wenn ich ehrlich bin.
Mag sein dass der Trainer so einen Masterplan hat und auch weiß was er will aber dann vermittelt er es einfach beschissen.
Aber so wie du die Dinge siehst sehe ich sie grundsätzlich auch.
Und genau das ist der Unterschied zwischen wir haben kein System und wir haben ein System aber es funktioniert nicht. Letzteres war unter Stratos lange der Fall. Da kann man in der Sache streiten und berechtigt die Hoffnung haben dass der Ballbesitz irgendwann Früchte trägt.
Aber hier weiß ich gar nicht worauf ich hoffen soll. Dass die Gegner jedesmal 2 Eigentore schießen oder was? Darum ist ein Festhalten an diesem Trainer auch falsche Nibelungentreue. Ich und wohl auch tausende andere können kein Licht am Ende des Tunnels sehen.
Ausser Tobias Braun. Der sieht wahrscheinlich schon Licht. Denn für den ist es ja dasselbe. Kein System oder ein System das nicht funktioniert.