Tja, "bei aller Liebe" läufst immer wieder aufs Gleiche hinaus: Mit einem 1,5 - Millionen - Etat kommt man schwer vom Fleck. Spieler, die entdeckt werden, sobald sie gehobenes Drittliganiveau und zudem einen guten Teil ihrer Entwicklung noch sichtlich vor sich haben, kann man mit einem solchen Etat nach menschlichem Ermessen nicht halten. So gewichtig - wie im Fall Oli Hein - auch Sondererwägungen sein mögen. Sowas wie Verwurzelung, Wohlfühlfaktor, passendes Team, funktionierender Trainer, Perspektive.
Klar kann sich ein Verein auch über Jahre entwickeln in eine andere finanzielle Basis hinein, indem er permanent Spieler entwickelt und entdeckt und die dann jeweils am Ende der Saison mit Gewinn abgibt. Aber wenn man eine solche Strategie von einem so geringen Sockelbetrag aus angeht, muss man nicht nur jahrelange Geduld mitbringen, sondern neben außergewöhnlicher Fachkompetenz bei der Spielersuche auch noch eine gehörige Lust am Zocken haben. In Verbindung mit dem erforderlichen buchhalterischen Geschäftssinn ist das eine Kombination von Eigenschaften, die man auch schon wieder eher einem Psychopathen im "Schweigen der Lämmer" zutrauen würde als der Führung eines Fußballvereins (und nein, Uli Höness ist kein Vorbild mehr!).
Schon fast tragisch, wenn man hört, dass jetzt Cottbus als Absteiger in die 3. Liga seinen Etat drastisch reduziert. Auf 7,5 Millionen!!!
Wie Jürgen Herta unlängst fast haareraufend (ich habs gesehen
)beklagte: Es kann doch nicht sein, dass jedes dritte schwäbische Dorf mehr an Sponsorengeldern auftreibt als eine Stadt wie Regensburg! Stichwort "Boom-Town": Neulich gehört - obwohl das jetzt kein Ruhmesblatt ist, aber aussagekräftig in dem Zusammenhang - dass Regensburg zu den 3 Städten in Deutschland gehört, wo die Mieten am rasantesten steigen. Hab die anderen beiden vergessen, aber München war nicht dabei. Da müssen doch Leute zu gewinnen sein, die bei dieser Entwicklung vorne mit dran sein wollen, verdammt nochmal! Was sonst sollte uns die leidige Marktwirtschaft denn sonst bedeuten als einen Senf, der den Jahn weiter bringt?
Naja, daran wird sicher gearbeitet. Aber der Etat muss definitiv hoch, wenn ältere Semester wie ich den Jahn zu Lebzeiten da nochmal erleben können sollen, wo er hingehört: Weiter oben, vor Ingolstadt zumindest, um genau zu sein.