stiefl hat geschrieben:grundsätzlich ist das natürlich ein akt gelebter, emotionaler demokratie und als solche zu respektieren. was mich daran stört, ist der umstand, dass ich bisher nicht erkennen kann, was die konsequenz beispielsweise daraus wäre, keller das misstrauen auszusprechen und wie es dann weitergehen würde. in dem fall ist für mich nicht die frage der kern der sache, sondern die folgen daraus. und eben diese muss man in der gegenwärten situation schon in aller klarheit darstellen können.
Wegen dieses Antrages wird es sicher nicht zu personellen Konsequenzen kommen.
Es ist ja noch fraglich und bedarf einer formaljuristischen Klärung, ob dieser Antrag überhaupt
zugelassen wird.
Nur: Es ist ein deutliches Zeichen, das gesetzt wird. Nur kritisieren und letztendlich nichts machen
halte ich auch für den falschen Weg.
Noch dazu, es handelt sich hier nicht um Stammtischparolen. Man muß den Entscheidungsträgern
schon auf Augenhöhe begegnen, um ernst genommen zu werden. Und das ist hier der Fall.
Ansonsten wäre die Endkonsequenz: Schmidt, Keller und Konsorten sind alternativlos.
Niemand ist alternativlos. Auch Frau Merkel, von der dieser Ausdruck besonders geprägt
wurde, ist nicht alternativlos.
Dann bräuchte es keine Mitgliedschaft, keine "Fantreffen", gar nichts. Auch dieses Forum bräuchte
man nicht. Natürlich sollte es hier hauptsächlich um den Sport gehen, aber dass in der aktuellen
Situation selbständig und kritisch denkende Fans anfangen, Fragen zu stellen und Vergleiche
zu ziehen, ist absolut legitim und verständlich.
Und es kann und darf auch nicht sein, dass ein Verein in guten Zeiten die Fans braucht und hofiert, in schlechten Zeiten aber dann am liebsten nichts kritisches hören will.
Einer von Kellers grossen Fehlern war, dass er mit seinen oberschlauen Sprüchen und vollmundigen Versprechungen eine Selbstdarstellung betrieben hat, die schon messianische Züge hat.
Diese Geister hat er selbst gerufen, und jetzt hat er Probleme damit, sie wieder loszuwerden.
Selbst schuld.
Es ist nur gerecht, jeden daran zu messen, wie groß die Kluft zwischen Wort und Tat ist.
Und genau das ist jetzt der Fall. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.