Re: 1. Bundesliga
Verfasst: Mo 2. Mär 2020, 16:15
Da bin ich wieder dabei!Vilstaler hat geschrieben: ↑Mo 2. Mär 2020, 15:57Ich kann deine Ausführungen sehr gut nachvollziehen und finde deine Argumentation stimmig.julistfan hat geschrieben: ↑Mo 2. Mär 2020, 14:46Das Gemeinwohl einer Gesellschaft sollte nicht vom aktuellen Gutdünken einiger weniger Millionäre abhängen. Die Milliarde wäre in Form von Steuergeldern in deutlich größerem Maße dem Gemeinwohl zugute gekommen.Jahn2000 hat geschrieben: ↑Mo 2. Mär 2020, 13:55 Irgendwann ist es halt der brümhmte Tropfen, der der Fass zum überlaufen bringt.
@ Iarwain:
Der von der belächelte Milliardär (den man ja beleidigen darf) hat Zeit seines Lebens rund eine Milliarde gespendet, u.a. anderem für die Krebsforschung. Dann wollen wir doch mal hoffen, dass du und deine Familie nie an Krebs erkrankst um dann ggf. von den Spenden bzgl. der Forschung profitierst. So hat es sinngemäß Julian Nagelsmann in einem Interview gesagt (bezogen auf die Idioten, die solche Banner hochhalten). Und er hat so recht damit.
Ich halte es für sehr gefährlich, wenn sich Milliardäre zum Helden stilisieren können, durch solche Aktionen und es dann auch noch positiven Anklang findet.
Ganz klar, und da gibt es keine Diskussion, sind Beschimpfungen oder sogar Morddrohungen nicht akzeptabel. Das gibt einer Diskussion, die auf jeden Fall geführt werden muss und einer Kritik die zweifelsohne zu 100% zu unterstützen ist, aus meiner Sicht, ein Niveau und eine Richtung, die inhaltlich mehr schadet als nutzt.
Der Typ (Hopp) ist wirklich das Paradebeispiel für einen machtgeilen Kapitalisten. Gesellschaftlich wie im Fußball sollte so etwas auf keinste Weise akzeptiert werden und normalisiert werden. Für viele ist es inzwischen doch schon normal, dass Hoffenheim in der BuLi spielt. Das darf nicht sein! Jede KRITIK sollte hier Pflicht sein, BELEIDIGUNGEN aber nicht. Diese bringen uns inhaltlich kein bisschen weiter und führen dazu dass es einen gewissen Solidarisierungseffekt mit dem eigentlichen gesellschaftlichen Übeltäter gibt. Hätte es an diesem Spieltag über alle Stadien verteilt, Spruchbandaktionen mit inhaltlicher Kritik gegeben, hätte es vielleicht eine inhaltliche Diskussion ausgelöst. So fühlen sich ein paar Halbstarke ganz cool, weil sie jemanden öffentlich als Hurensohn bezeichnet haben, inhaltlich sind wir aber keinen Meter weiter gekommen.
Heuchlerisch finde ich, wie auch viele vor mir geschrieben haben, dass wenn ein Milliardär mal etwas unter der Gürtellinie beleidigt wird, ein riesiges Fass aufgemacht wird, aber Rassismus und Sexismus im absolut selben Zusammenhang Woche für Woche vollkommen ignoriert wird.
Dennoch entdecke ich einen Schwachpunkt. Den des Schubladendenkens.
Ist jeder Milliardär, in diesem Fall Hopp ein machtgeiler Kapitalist? Ist jeder der Gutes tut nur darauf aus sein Image zu stärken? Erhofft sich jeder, der seinen Fußballklub vor Ort fördert mehr Macht, Einflussnahme und Rendite?
Hopp ist durchaus ein streitbarer Mensch, aber über ihn urteilen können wir nicht. Da wird jemand im Dienste einer (eigentlich guten) Sache zum Feindbild deklariert. Und wenn er dann doch zu den Guten zählt? Fällt das dann unter Kollateralschaden?
Für mich ist diese Stadionaktion eine weitere Schaufelladung zur Vertiefung des gesellschaftlichen Grabens. Auch wenn diese Schaufel deutlich kleiner ist als die für Rassismus, Sexismus...