Re: Ärger mit der Polizei
Verfasst: Sa 25. Mai 2019, 14:37
Ich würde mir immer wünschen dass man mal so eine Diskussion ohne Polemik und ohne altbackene pseudomarxistische Phrasen führen kann. Also beides nicht.onki hat geschrieben: ↑Fr 24. Mai 2019, 21:45
Kurzes Liebesgedicht an die "Vorbilder" Marx und Engels:
Und immer wieder kommen Schlauberger mit den "Werken" der beiden Arschlöcher Marx und Engels um die Ecke gebogen. Nicht nur ihre Lehre des Arbeitswerts sowie des seit fast 180 Jahren ständig bevorstehenden Zusammenbruch des Kapitalis ist mittlerweile drastisch überholt. Sondern auch die sonstigen rassistischen Ansichten der beiden sauberen Herren Engels und (vor allem) Marx sind heutzutage untragbar. Wen es interessiert darf hierzu gerne nach ihren verwirrten Theorien googeln, z.B. Völkerabfälle, mongolisierende Südslawen, jüdischer Nigger, minderwertige Außeneuropäer oder auch ganze Bücher u. Artikel z.B. "Die Judenfrage" oder „The Russian Loan" ... Juden, Neger, Slawen, Afrikaner alles minderwertig und verachtenswert.
Wären die beiden Deppen heute noch am leben, wären sie wohl bei der AfD...
Beschäftigt man sich mit Geschichte im allgemeinen und auch mit der Geschichte der Philosophie im Besonderen ist das wichtigste Wort immer "Kontext". Antisemitische Grundhaltung zieht sich durch die Geschichte des 19. Jahrhunderts, durch alle gesellschaftlichen Schichten, als besonderer Teil des üblichen Sozialdarwinismus. Die krassesten Beispiele die das 19. Jahrhundert zu bieten hat sind sicherlich das Verhalten der Kolonialmächte in diversen Teilen der Welt und der Gipfel ist, natürlich, die Shoah. Die Grundhaltung ist in praktisch jeder Schrift und jedem Denkgebäude ersichtlich, von Hegel über seine "Schüler" Feuerbach, Marx, Nietzsche bis Max Weber (kann man ewig weitertreiben). Wichtig ist jetzt, innerhalb der wissenschaft die Balance zu finden, inwieweit man sich mit dem Werk beschäftigen kann und soll und was wichtig ist um Entwicklungen zu begreifen. Relativierungen sind mir fremd, aber soll ich eine, um beim Beispiel zu bleiben, wissenschaftliche Abhandlung über den Zustand des zeitgenössischen Wirtschaftssystems ablehnen weil der Autor zusätzlich noch krude rassistische Ideen in persönlichen Briefen mitteilt?
Zumal das Ganze durchaus ambivalent gesehen werden kann. Marx macht sich zwar oft unflätig über jüdische Personen lustig (Lassalle z.B.), aber eben auch oft genug über sich selbst, Engels und seinen Kapitalismus, etc., etc.
Was mir am meisten aufstößt ist deine Polemik gegen die Werke generell, wenn du genau zwei der Theorien rausholst, die in der Wissenschaft schon ewig als überholt gelten, aber praktisch alle anderen Theorien, die als (im Kontext) "wissenschaftliche Hypothesen" gelten verschweigst. Bespielweise zeichnet Marx sehr deutlich die Entwicklung der Globalisierung voraus, beobachtet (nimmt man die Werttheorie heraus) den Kapitalismus des 19. Jhds. korrekt und sieht auch diverse andere Entwicklungen korrekt (Brumiere, div. politisch-ökonomische Schriften usw...). Das gilt auch für Engels, der sich z.B. auf die zeitgenössisch geltenen ersten Ethnologischen Forschungen beruft und da einige interessante und immer noch wertige Hypothesen stellt (Ursprung der Familie...). Klar, man könnte ihre "verwirrten Theorien googeln". Man könnte sie aber auch in Büchern lesen, anstatt zu glauben, was picklige 15 Jährige ins Internet hacken, um mal selber polemisch zu sein;)
(Nochmal: man MUSS den Kontext beachten und MUSS sich von "Gläubigkeit" fernhalten. Wenn Theorien der beiden falsifiziert werden können dann MUSS sich auch der wissenschaftlich arbeitende Marxist (als den ich mich persönlich bezeichne nach 20 Jahren beschäftigung mit der MEGA, den MEW und einer deutlichen Schlagseite für marxistische Thesen in meinem eigenen Fachbereich--soviel zu meinem Kontext) bei aller linken Romantik den Tatsachen fügen.
Onki, diese Diskussion möcht ich gerne mal in "gscheit" führen, in nem Biergarten oder so