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Re: Dynamo Dresden - SSV Jahn

Verfasst: Di 20. Feb 2018, 15:29
von onki
BlankerBanker hat geschrieben:
Dein Beispiel ist etwas ungünstig gewählt und somit mit Fairplayaktionen im Sport schlecht zu vergleichen. Im sportlichen Bereich würdest du dir bei „unehrlichem“ Verhalten einen Vorteil auf Kosten eines „unschuldigen Drittens“ verschaffen, während dass in deinem Beispiel nicht der Fall ist.
Guter Einwurf. Ich dachte das Beispiel wäre ein anschauliches.
Denn beide Male wird ein Entscheider durch Ehrlichkeit auf den "wirklichen" Sachverhalt hingewiesen, was im Nachgang geänderte Konsequenzen nach sich zieht.

Ein Fußball-Beispiel:
Ich hatte meine Hand am Ball, das Stadion flippt aus, nur der Schiri hat es nicht geahndet und pfeift keinen Strafstoß für den Gegner.


"Unehrliches" Verhalten wäre demnach:
Ich halte mich still und denke: Glück gehabt.

"Ehrliches" Verhalten wäre demnach:
Ich gehe sofort zum Schiri und fordere zusammen mit den gegnerischen Spielern einen Elfmeter gegen mein eigenes Team. Denn ich will als Vorbild vorangehen, schließlich hatte ich ja die Hand im Spiel.

Hab ich nun die Denkweise einigermaßen korrekt wieder gegeben oder war das wieder ein ungünstiges Beispiel?

Frommer Idealismus vs. Reale Welt - wie stehen die Wettquoten?

Re: Dynamo Dresden - SSV Jahn

Verfasst: Di 20. Feb 2018, 16:11
von BlankerBanker
Dein Beispiel war durchaus anschaulich. Es war lediglich unpassend.

Dein jetziges ist, völlig unabhängig ob mit oder ohne Fußballbezug besser:

Sicher ist der eine Fall „ehrlich“ und der andere „unehrlich“, aber dennoch würde ich behaupten (ohne es empirisch belegen zu können), dass weniger Menschen dazu neigen, ein eigenes Handspiel zuzugeben, als auf einen zu Unrecht gegebenen Elfmeter im gegnerischen Strafraum zu verzichten.
Aus gutem Grund: Im zweiten Fall bezichtigst du implizit deinen Gegner wider besseren Wissens, eine Regelwidrigkeit begangen zu haben. Die Hemmschwelle dies zu tun ist naturgemäß etwas höher. Als nichtfußballerisches Beispiel wäre das eine „falsche Verdächtigung“, die ja auch strafrechtlich geahndet werden könnte im „richtigen Leben“.
Im ersten Fall, welches dein letztes Beispiel abdeckst, passiert das ja nicht. Du bezichtigst da niemanden. Du machst lediglich von deinem Recht Gebrauch, dich nicht selbst zu belasten. Da haben die meisten Menschen natürlich viel weniger Hemmungen.

Re: Dynamo Dresden - SSV Jahn

Verfasst: Di 20. Feb 2018, 20:42
von S1chris
http://www.liga2-online.de/auswartsfahrer
400 Jahn Fans in Dresden. Hätte gemeint das waren einige mehr.....

Re: Dynamo Dresden - SSV Jahn

Verfasst: Di 20. Feb 2018, 21:27
von Iarwain
BlankerBanker hat geschrieben:Dein Beispiel war durchaus anschaulich. Es war lediglich unpassend.

Dein jetziges ist, völlig unabhängig ob mit oder ohne Fußballbezug besser:

Sicher ist der eine Fall „ehrlich“ und der andere „unehrlich“, aber dennoch würde ich behaupten (ohne es empirisch belegen zu können), dass weniger Menschen dazu neigen, ein eigenes Handspiel zuzugeben, als auf einen zu Unrecht gegebenen Elfmeter im gegnerischen Strafraum zu verzichten.
Aus gutem Grund: Im zweiten Fall bezichtigst du implizit deinen Gegner wider besseren Wissens, eine Regelwidrigkeit begangen zu haben. Die Hemmschwelle dies zu tun ist naturgemäß etwas höher. Als nichtfußballerisches Beispiel wäre das eine „falsche Verdächtigung“, die ja auch strafrechtlich geahndet werden könnte im „richtigen Leben“.
Im ersten Fall, welches dein letztes Beispiel abdeckst, passiert das ja nicht. Du bezichtigst da niemanden. Du machst lediglich von deinem Recht Gebrauch, dich nicht selbst zu belasten. Da haben die meisten Menschen natürlich viel weniger Hemmungen.
Nein, das passt auch nicht. In unserem Fall lag ein gegnerischer Spieler am Boden.Ein Handspiel ist was völlig anderes.

Re: Dynamo Dresden - SSV Jahn

Verfasst: Di 20. Feb 2018, 21:33
von KLP
S1chris hat geschrieben:http://www.liga2-online.de/auswartsfahrer
400 Jahn Fans in Dresden. Hätte gemeint das waren einige mehr.....
Ist relativ sicher falsch. 650 ist meine Info

Re: Dynamo Dresden - SSV Jahn

Verfasst: Di 20. Feb 2018, 21:43
von DaBeda
Doch bei dem Sportportal recht oft so, dass die jeweilige ZS-Zahl relativ niedrig angesetzt ist/festgelegt wird.
Wenn man die Saison es diesbezüglich etwas Revue passieren lässt.
Sicher in vielen Fällen nicht immer die exakte Anzahl der Auswärtsfahrer (und vermutlich nicht nur, wenn es um den Jahn geht - vermutlich liegen zuweilen bis vielleicht sogar relativ oft auch durchaus mal "nur" ca.-Schätzungen zugrunde).
Würde ich jetzt sicher nicht als "DAS sichere Kriterium" schlechthin ansehen - die liegen sicher auch das ein oder andere Mal etwas daneben.

Re: Dynamo Dresden - SSV Jahn

Verfasst: Di 20. Feb 2018, 22:35
von onki
Iarwain hat geschrieben:
BlankerBanker hat geschrieben:Dein Beispiel war durchaus anschaulich. Es war lediglich unpassend.

Dein jetziges ist, völlig unabhängig ob mit oder ohne Fußballbezug besser:

Sicher ist der eine Fall „ehrlich“ und der andere „unehrlich“, aber dennoch würde ich behaupten (ohne es empirisch belegen zu können), dass weniger Menschen dazu neigen, ein eigenes Handspiel zuzugeben, als auf einen zu Unrecht gegebenen Elfmeter im gegnerischen Strafraum zu verzichten.
Aus gutem Grund: Im zweiten Fall bezichtigst du implizit deinen Gegner wider besseren Wissens, eine Regelwidrigkeit begangen zu haben. Die Hemmschwelle dies zu tun ist naturgemäß etwas höher. Als nichtfußballerisches Beispiel wäre das eine „falsche Verdächtigung“, die ja auch strafrechtlich geahndet werden könnte im „richtigen Leben“.
Im ersten Fall, welches dein letztes Beispiel abdeckst, passiert das ja nicht. Du bezichtigst da niemanden. Du machst lediglich von deinem Recht Gebrauch, dich nicht selbst zu belasten. Da haben die meisten Menschen natürlich viel weniger Hemmungen.
Nein, das passt auch nicht. In unserem Fall lag ein gegnerischer Spieler am Boden.Ein Handspiel ist was völlig anderes.
Meine Antwort an sherrif mit den nachfolgenden Beispielen galt dem Verzicht auf vom Schiri gepfiffene Standardsituationen. Dort wo durch Ehrlichkeit eine Schiedsrichterentscheidung revidiert wird. Das hab ich auch ein paar mal so geschrieben...
onki hat geschrieben: Kritisiert wurde eigentlich nicht Fairplay als solches, sondern eine gewisse übersteigerte Extrem-Ausprägung (z.B. Verzicht auf einen gegebene Standardituation)...
Aber völlig bumpel was ich schreib, manche Diskussionen geraten in eine Sackgasse und sollen dort wohl auch bleiben.

Re: Dynamo Dresden - SSV Jahn

Verfasst: Di 20. Feb 2018, 22:37
von onki
BlankerBanker hat geschrieben:Dein Beispiel war durchaus anschaulich. Es war lediglich unpassend.

Dein jetziges ist, völlig unabhängig ob mit oder ohne Fußballbezug besser:

Sicher ist der eine Fall „ehrlich“ und der andere „unehrlich“, aber dennoch würde ich behaupten (ohne es empirisch belegen zu können), dass weniger Menschen dazu neigen, ein eigenes Handspiel zuzugeben, als auf einen zu Unrecht gegebenen Elfmeter im gegnerischen Strafraum zu verzichten.
Aus gutem Grund: Im zweiten Fall bezichtigst du implizit deinen Gegner wider besseren Wissens, eine Regelwidrigkeit begangen zu haben. Die Hemmschwelle dies zu tun ist naturgemäß etwas höher. Als nichtfußballerisches Beispiel wäre das eine „falsche Verdächtigung“, die ja auch strafrechtlich geahndet werden könnte im „richtigen Leben“.
Im ersten Fall, welches dein letztes Beispiel abdeckst, passiert das ja nicht. Du bezichtigst da niemanden. Du machst lediglich von deinem Recht Gebrauch, dich nicht selbst zu belasten. Da haben die meisten Menschen natürlich viel weniger Hemmungen.
Das kann im Unterbewußtsein psychologisch durchaus eine Rolle spielen.
Guter Betrachtungswinkel, gutes Argument!

Re: Dynamo Dresden - SSV Jahn

Verfasst: Mi 21. Feb 2018, 11:38
von Sheriff
onki hat geschrieben: Um es vielleicht an einem greifbaren Beispiel zu Verdeutlichen:
Du hast etwas getrunken und wirst gerätst in eine Polizei-Kontrolle.
Die Polizistin will lediglich Führerschein/Fahrzeugschein sehen - eine Routine-Überprüfung - Du dürftest weiterfahren.
In einem Anfall von Ehrlichkeit bestehst Du jedoch darauf einen Alktest zu absolvieren. Die hierbei festgestellten Promille-Werte resultieren in ein Bußgeld von 500 EUR sowie ein 1-monatiges Fahrverbot.
Interessant und m Schmunzeln finde ich ja, dass es in Deinem Beispiel explizit kein Polizist, sondern eine Polizistin ist, die mich überprüft, was dann natürlich die Frage aufwirft, ob ich mit meiner übergroßen Ehrlichkeit bei Ihr landen will. Das wäre natürlich eine wirklich sehr dumme Strategie, Selbstentblössung beim ersten Date führt bekanntlich nie zum Erfolg. Es könnte im genannten Beispiel natürlich auch so sein, dass der Verkehrssünder eine abgründige masochistische Neigung hat und angesichts einer attraktiven Polizistin einen Lustgewinn erzielt, wenn er sich von ihr Bestrafen lässt. Das würde dann sein freiwilliges Bestehen auf dem Alktest natürlich erklären. :wink:

Im Ernst: natürlich hast Du recht und jede Übertreibung ist ungesund, auch in Sachen Fairness.