Corona-Impf-Lockdown-Diskussion aus dem 2. Bundesliga-Thread

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Welti
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Re: Corona-Impf-Lockdown-Diskussion aus dem 2. Bundesliga-Thread

Beitrag: # 58988Beitrag Welti
So 28. Nov 2021, 21:54

Hier nur mal zum Thema Alkohol, Damit Du Ruhe gibst mit deiner verlangten Quelle.
Da ist Corona noch weit weg, aber darüber spricht man halt nicht oder ist einfach nicht so interressant.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... usdiagnose

Und nicht vergessen!
Die Quelle ist aller Übel Ursprung!
Mei des basst scho! Raus aus dem Strudel!
Ia sads Ia, oba de unsern spuin fia uns :!:
Mia Jubln fia eich :!:

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Hille
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Re: Corona-Impf-Lockdown-Diskussion aus dem 2. Bundesliga-Thread

Beitrag: # 58989Beitrag Hille
So 28. Nov 2021, 22:05

Dass die Aussagen dieser Quelle aber absolut nichts mit Intensivpatienten zu tun haben ist jetzt aber schon auch klar, oder?

Mein Problem ist, dass du sehr selektive Aussagen triffst, die du schlicht nicht belegst. (Nicht jeder Autounfall hat jugendliche Raser als Grund: wie hoch ist da die Anzahl? Sind Herzinfarkte oder Schlaganfälle immer mit Übergewicht bzw. "Vollfressen" in Verbindung zu bringen oder ist nicht viel häufiger einfach das Alter des Patienten als Grund heran zu führen? Wie ist die Datenlage hier? Oder "glaubst" du nur und jeder andere soll gefälligst auch "glauben" ? ).

Ich bringe jetzt hier nicht nochmal die gleichen Fakten wie letzte Woche, da kann man einfach die aktuelle Intensivstatistik zur Coronalage anschauen. Kannst du "glauben" oder nicht. Amen.

P.S. Ich warte immer noch auf die Quelle für deine Behauptung, dass die Impfstoffe nicht so sicher sind wie behauptet und trotzdem nicht nachgebessert werden.
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KLP
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Re: Corona-Impf-Lockdown-Diskussion aus dem 2. Bundesliga-Thread

Beitrag: # 58991Beitrag KLP
Mo 29. Nov 2021, 14:05

Das Problem ist doch, diese Sachen sind im Grundrauschen des Gesundheitssystems schon einkalkuliert. Ob da mla 5 Leute mehr oder weniger nen Schlaganfall bekommen, ist den Intensivstationen egal.
Gerade sind wir in einer Situation, die unkalkulierbar wird.

Deshalb sind diese Vergleiche maximal dumm und einfach nur Strohmänner, um sich einzureden "das gabs früher auch schon, regt euch mal nicht über Corona so auf". Hilft uns aber 0,0 um diese Krise zu bewältigen.
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Re: Corona-Impf-Lockdown-Diskussion aus dem 2. Bundesliga-Thread

Beitrag: # 58992Beitrag Iarwain
Mo 29. Nov 2021, 15:03

KLP hat geschrieben: Mo 29. Nov 2021, 14:05 Das Problem ist doch, diese Sachen sind im Grundrauschen des Gesundheitssystems schon einkalkuliert. Ob da mla 5 Leute mehr oder weniger nen Schlaganfall bekommen, ist den Intensivstationen egal.
Gerade sind wir in einer Situation, die unkalkulierbar wird.

Deshalb sind diese Vergleiche maximal dumm und einfach nur Strohmänner, um sich einzureden "das gabs früher auch schon, regt euch mal nicht über Corona so auf". Hilft uns aber 0,0 um diese Krise zu bewältigen.
Also jetzt muss ich das nochmal schreiben, weil es offenbar grundlegende Probleme bei der Problemanalyse und damit am Lösungsansatz gibt. Die meisten, die sich (hier) über die nicht-Geimpften aufregen, führen die selbe Logik wie die letzte und die neue Regierung: nämlich, dass das Problem ein Problem derjenigen sei, die sich nicht impfen lassen würden. Und da muss ich Welti insofern Recht geben, dass man, die selbe Logik bei Alkoholiker*innen angewandt, sagen müsste: sollen die doch keinen Alkohol mehr trinken, dann haben wir wieder mehr Betten frei! Das Problem des Alkoholismus ist ab jetzt nur noch das Problem der Alkoholiker*innen und nicht mehr der äußeren Umstände, die zum Alkoholismus führen. Am besten Alkohol ab 12 Jahren straffrei machen, weil: ist ja jeder selbst verantwortlich für sein Leben.

Wenn ein paar Tausend Alkoholiker*innen im "Grundrauschen" einkalkuliert sind, warum dann nicht ein paar Tausend, die durch eine Pandemie eingeliefert werden müssen? Der Grund ist einfach: die neoliberale Politik sagt, dass eine Pandemie eine extreme Situation ist, für die man nicht vorausplanen könne, weshalb alle Betten, die für solch eine Situation frei gehalten werden, "Kostenfaktoren" sind, die mit dem Fallpauschalensystem dazu führen, dass Krankenhäuser roten Zahlen schreiben. Das darf aber nicht sein. Alles muss Profit generieren. Und wenn man weniger Betten hat, braucht man auch weniger Personal und dann sollen sich die Kranken am besten einfach selbst mit den ganzen Medikamenten versorgen, die die Pharmaindustrie fröhlich auf den Markt schmeißt. Es geht also bei der Grundversorgung dei wir haben nicht darum, solche Extremsituationen aufzufangen, sondern darum, in Zeiten ohne Extremsituation, möglichst viel Profit zu machen. Kommt es zu einer Extremsituation heißt es dann: friss oder stirb!

Dass die Krankenhäuser überfüllt sind, hat ganz einfach den Grund, dass wir eine viel zu niedrige Grundversorgung haben! Ich verstehe nicht, wie man das so vollkommen ausblenden kann bzw. ihr sagt: Jaja, das stimmt schon, ABER! Nichts Aber. Dass ein paar Tausend Menschen in Deutschland dafür sorgen können, dass das gesamte Krankenhaussystem zusammenbricht, kann doch von studierten Menschen nicht allen Ernstes auf diese Tausend Leute geschoben werden. Das ist vollkommen absurd.

Und gerade von jemanden wie dir KLP, der sich für ein politisches Amt hat aufstellen lassen und die Interessen der Arbeitenden im Parlament vertreten will, erwarte ich mehr als nur die Verantwortung auf Andere ab zu schieben. Die Regiernden sind und waren in der Verantwortung, das Gesundheitssystem für solche Situationen aufzubauen. Dafür wurden sie doch gewählt, oder? Sich gegen die Propaganda der Herrschenden und ihrer menschenverachtenden Politik der Kürzungen im Sinne des Profits zu stellen, ist natürlich unangenehm. Aber wenn man das nicht macht, dann ist man einfach nur Mitläufer!

Und um meinen Beitrag in einen Kontext zu setzen: ich bin geimpft!
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zabo
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Re: Corona-Impf-Lockdown-Diskussion aus dem 2. Bundesliga-Thread

Beitrag: # 58993Beitrag zabo
Mo 29. Nov 2021, 15:10

weg vom wirklich ernsten Thema, was ihr gerade diskutiert

wie wahrscheinlich erachtet ihr, dass es bald keine Zuschauer mehr in den Stadien gibt?
ich vermute es wird so kommen und zwar bis zur Rückrunde im Januar

denn ich erwarte jetzt eine Zunahme der Inzidenz im Nordwesten und eine Abnahme im Süden

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Bene
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Re: Corona-Impf-Lockdown-Diskussion aus dem 2. Bundesliga-Thread

Beitrag: # 58994Beitrag Bene
Mo 29. Nov 2021, 16:05

Iarwain hat geschrieben: Mo 29. Nov 2021, 15:03 Wenn ein paar Tausend Alkoholiker*innen im "Grundrauschen" einkalkuliert sind, warum dann nicht ein paar Tausend, die durch eine Pandemie eingeliefert werden müssen?
Weil die Einlieferung der Ungeimpften durch eine sehr einfache Methode verhindert werden könnte, die da lautet: Impfung.
(Mit Ausnahme derer, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können)

Der Vergleich mit den Alkoholiker*innen hinkt daher gewaltig.

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KLP
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Re: Corona-Impf-Lockdown-Diskussion aus dem 2. Bundesliga-Thread

Beitrag: # 58995Beitrag KLP
Mo 29. Nov 2021, 16:41

Iarwain hat geschrieben: Mo 29. Nov 2021, 15:03
KLP hat geschrieben: Mo 29. Nov 2021, 14:05 Das Problem ist doch, diese Sachen sind im Grundrauschen des Gesundheitssystems schon einkalkuliert. Ob da mla 5 Leute mehr oder weniger nen Schlaganfall bekommen, ist den Intensivstationen egal.
Gerade sind wir in einer Situation, die unkalkulierbar wird.

Deshalb sind diese Vergleiche maximal dumm und einfach nur Strohmänner, um sich einzureden "das gabs früher auch schon, regt euch mal nicht über Corona so auf". Hilft uns aber 0,0 um diese Krise zu bewältigen.
Also jetzt muss ich das nochmal schreiben [...]
Das steht doch außer Frage, dass unser Gesundheitssystem auf maximalen Profit getrimmt ist und damit sehr viele Probleme einhergehen.
Aber jetzt in diesem Moment Leute sterben zu lassen und mit dem Finger auf das System zu zeigen, obwohl es relativ einfache Lösungen dafür gibt, viele viele Tote zu verhindern, ist einfach ideologisch und sozialdarwinistisch.

Wir werden das System nicht bis März ändern. Jetzt müssen wir in den Krisenmodus und wenns neoliberal ist, sorry. Den Preis zahl ich dann, um Menschenleben zu retten.

Und selbst wenn wir keine Gewinnorientierung mehr im Gesundheitswesen zulassen, ist das ja nicht die Lösung aller Probleme. Dann hat man nur 6-30% mehr finanziellen Spielraum. Trotzdem wäre es dann gesamtgesellschaftlich dumm, wenn man keine Gesundheitsvorsorge mehr trifft, weil man ja jetzt genug Intensivbetten oder ein gutes Gesundheitssystem hat. Irgendwann kann die Gesellschaft die Kosten, die nicht nur monetär sind, nicht mehr auffangen.

Und ja Alkoholismus, Rauchen, Zucker, Verkehrstote sind auch ein volkswirtschaftliches Problem, aber halt ein kalkulierbares, weil es keine Extremausschläge gibt. Darauf wollte ich hinaus, tut mir leid, wenn das nicht so rübergekommen ist.

Ein System ausfallsicher zu machen ist nun einmal extrem teuer. Wenn du 6.000 Intensivbetten vorhalten musst für nicht vorhersagbare Krisen, wirst auch du irgendwann sagen, dass das völlige Steuerverschwendung ist, wenn die in 99,999999% der Fälle gar nicht gebraucht werden. Dass wir aber in der Krise 4.000 Betten personalbedingt abbauen mussten und die medizinischen Angestellten für 5% Lohnerhöhung auch noch kämpfen müssen ist natürlich eine Frechheit sondersgleichen. Ja, das sollten wir dem neoliberalen Apparat eigentlich täglich unter die Nase reiben, da hast du recht. Ist aber kein Grund sich schützend vor Impfunwillige zu stellen.

Und ich bin in der Politik, um Interessen des Gemeinwohls zu vertreten. Und es ist nicht im Sinne des Gemeinwohls, wenn sich tausende Menschen unnötig Krankheiten einfangen. Egal, wie gut das Gesundheitssystem ist.
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Re: Corona-Impf-Lockdown-Diskussion aus dem 2. Bundesliga-Thread

Beitrag: # 58996Beitrag Iarwain
Mo 29. Nov 2021, 17:06

Bene hat geschrieben: Mo 29. Nov 2021, 16:05
Iarwain hat geschrieben: Mo 29. Nov 2021, 15:03 Wenn ein paar Tausend Alkoholiker*innen im "Grundrauschen" einkalkuliert sind, warum dann nicht ein paar Tausend, die durch eine Pandemie eingeliefert werden müssen?
Weil die Einlieferung der Ungeimpften durch eine sehr einfache Methode verhindert werden könnte, die da lautet: Impfung.
(Mit Ausnahme derer, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können)

Der Vergleich mit den Alkoholiker*innen hinkt daher gewaltig.
Auch der Alkoholismus könnte mit vergleichsweise einfachen Methoden begrenzt werden. Der Vergleich hinkt nicht, sonder der Alkoholismus wird einfach akzeptiert.

Und was die Impfungen angeht: ich könnte mich beispielsweise gegen die neuen Varianten gar nicht boostern lassen, weil meine Zweitimpfung erst im August stattgefunden hat:

https://www1.wdr.de/nachrichten/corona- ... g-100.html

Das heißt also, allein zu impfen, ist halt derzeit wirklich keine Lösung.
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Re: Corona-Impf-Lockdown-Diskussion aus dem 2. Bundesliga-Thread

Beitrag: # 58997Beitrag KLP
Mo 29. Nov 2021, 17:16

Iarwain hat geschrieben: Mo 29. Nov 2021, 17:06 Das heißt also, allein zu impfen, ist halt derzeit wirklich keine Lösung.
Wir werden um einen Lockdown nicht mehr herumkommen. Und der wird wieder bis Ostern gehen, auch wenn er wieder nur für 3 Wochen angekündigt wird. Aber zwischen April und September wärs gut, wenn die Lernkurve aller Beteiligten mal steiler wäre. Und dazu gehört eine hohe Impfquote bis September, am Besten mit einer Bevölkerung, die sich im August durchboostern lässt, damit die Antikörper nicht schon wieder niedrig sind im Herbst. Aber wir bekommen wohl im Januar die Impfpflicht, impfen uns durch und wundern uns, warum im September die Impfungen nicht mehr wirken.
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Re: Corona-Impf-Lockdown-Diskussion aus dem 2. Bundesliga-Thread

Beitrag: # 58998Beitrag Iarwain
Mo 29. Nov 2021, 17:55

KLP hat geschrieben: Mo 29. Nov 2021, 16:41
Iarwain hat geschrieben: Mo 29. Nov 2021, 15:03
KLP hat geschrieben: Mo 29. Nov 2021, 14:05 Das Problem ist doch, diese Sachen sind im Grundrauschen des Gesundheitssystems schon einkalkuliert. Ob da mla 5 Leute mehr oder weniger nen Schlaganfall bekommen, ist den Intensivstationen egal.
Gerade sind wir in einer Situation, die unkalkulierbar wird.

Deshalb sind diese Vergleiche maximal dumm und einfach nur Strohmänner, um sich einzureden "das gabs früher auch schon, regt euch mal nicht über Corona so auf". Hilft uns aber 0,0 um diese Krise zu bewältigen.
Also jetzt muss ich das nochmal schreiben [...]
Das steht doch außer Frage, dass unser Gesundheitssystem auf maximalen Profit getrimmt ist und damit sehr viele Probleme einhergehen.
Aber jetzt in diesem Moment Leute sterben zu lassen und mit dem Finger auf das System zu zeigen, obwohl es relativ einfache Lösungen dafür gibt, viele viele Tote zu verhindern, ist einfach ideologisch und sozialdarwinistisch.

Wir werden das System nicht bis März ändern. Jetzt müssen wir in den Krisenmodus und wenns neoliberal ist, sorry. Den Preis zahl ich dann, um Menschenleben zu retten.

Und selbst wenn wir keine Gewinnorientierung mehr im Gesundheitswesen zulassen, ist das ja nicht die Lösung aller Probleme. Dann hat man nur 6-30% mehr finanziellen Spielraum. Trotzdem wäre es dann gesamtgesellschaftlich dumm, wenn man keine Gesundheitsvorsorge mehr trifft, weil man ja jetzt genug Intensivbetten oder ein gutes Gesundheitssystem hat. Irgendwann kann die Gesellschaft die Kosten, die nicht nur monetär sind, nicht mehr auffangen.

Und ja Alkoholismus, Rauchen, Zucker, Verkehrstote sind auch ein volkswirtschaftliches Problem, aber halt ein kalkulierbares, weil es keine Extremausschläge gibt. Darauf wollte ich hinaus, tut mir leid, wenn das nicht so rübergekommen ist.

Ein System ausfallsicher zu machen ist nun einmal extrem teuer. Wenn du 6.000 Intensivbetten vorhalten musst für nicht vorhersagbare Krisen, wirst auch du irgendwann sagen, dass das völlige Steuerverschwendung ist, wenn die in 99,999999% der Fälle gar nicht gebraucht werden. Dass wir aber in der Krise 4.000 Betten personalbedingt abbauen mussten und die medizinischen Angestellten für 5% Lohnerhöhung auch noch kämpfen müssen ist natürlich eine Frechheit sondersgleichen. Ja, das sollten wir dem neoliberalen Apparat eigentlich täglich unter die Nase reiben, da hast du recht. Ist aber kein Grund sich schützend vor Impfunwillige zu stellen.

Und ich bin in der Politik, um Interessen des Gemeinwohls zu vertreten. Und es ist nicht im Sinne des Gemeinwohls, wenn sich tausende Menschen unnötig Krankheiten einfangen. Egal, wie gut das Gesundheitssystem ist.
KLP, entweder verstehst du mich absichtlich falsch oder ich kommuniziere zu schlecht. Ich wage den nächsten Versuch.

Du kennst als politikaffiner Mensch sicherlich die Kampagnen von ver.di und den Angestellten in den Krankenhäusern. Dort wird schon seit Jahren gesagt, dass ein "weiter so" nicht funktioniert. Dort sagen die Kolleg*innen schon lange, dass kleine Pflaster nicht mehr helfen, sondern dass eine Not-OP am Krankenhaussystem vorgenommen werden muss. Während von den Klinikleitungen, den Krankenhauskonzernen und von Teilen der Politik gesagt wird, Streiks würden mehr Menschen gefährden, sagen tausende Pfleger*innen, dass ein Streik notwendig ist, um grundlegend etwas an der Situation zu verändern. Aber Menschen, die deiner Argumentationslogik folgen, sagen den Kolleg*innen in den Krankenhäusern immer wieder: also jetzt ist grad ganz schlecht, es geht grad nicht anders. Es wird immer weiter vertröstet. Was ist das Ergebnis? Einst kommunale Krankenhäuser werden privatisiert, private Krankenhäuser nehmen nur noch diejenigen Fälle an, die ihnen satte Fallpauschalen bringen, das führt zur Überlastung in den kommunalen Kliniken, Personal kündigt oder wird gekündigt etc. Die Berliner Krankhausbewegung gibt es nicht erst seit Corona. Es gab die Probleme schon Jahre vor Corona und Corona hat die Situation nur noch offensichtlicher gemacht. Einige der Notfallbetten wurden sogar innerhalb der letzten zwei Jahre gestrichen!!

"Wir werden das System nicht bis März ändern." Mit dieser Einstellung sicherlich nicht, da gebe ich dir Recht. Wenn du wirklich was verändern willst, solltest du in deiner Partei dafür werben, die Streiks in den Krankenhäusern zu unterstützen, anstatt in den Regierungschor einzustimmen. Ja, das Thema der Gesundheitsversorgung sollte jeden Tag von der Opposition und von denjenigen, die sich für das Parlament berufen fühlen, auf die Tagesordnung gesetzt werden. Es gibt kein Allgemeinwohl. Das spielt eine Harmonie vor, die es in unserer Gesellschaft nur deshalb gibt, weil diejenigen, die keine Macht haben, ihre Klappe halten bzw. nicht wissen, wie sie ihre Interessen formulieren und durchsetzen.

Nun zum Vorwurf des Sozialdarwinismus. Das ist ein billiger Angriff und ich weiß nicht, wo du diese Form der Diskussion kennengelernt hast, irgendwelche Begriffe in die Arena zu werfen, die mächtig klingen, mit denen die meisten nichts anfangen können und dann aufhören, zu diskutieren. Ganz zu schweigen davon, ob du selbst verstehst, was Sozialdarwinismus bedeutet. Deine Logik steht auf dem Kopf, lass sie mich mal eben auf die Beine stellen: es hat nichts mit Sozialdarwinismus zu tun, wenn ich fordere, dass die Krankenhäuser unter Kontrolle der Arbeiter*innen verstaatlicht werden sollen. Im Gegenteil, das nicht zu tun und den Status Quo zu erhalten, für den Status Quo zu werben, die Neoliberalisierung des Krankenhaussystems zu relativieren, bedeutet, die Gesundheit weiter zu privatisieren und letzten Endes nur noch diejenigen zu versorgen, die es sich leisten können. Das ist Sozialdarwinismus.

Ich habe im Übrigen nirgends gesagt, dass man Leute sterben lassen soll. Das ist eher deine und Hilles Herangehensweise. Ihr wollt, dass die Ungeimpften nicht mehr versorgt werden und so schlimmstenfalls sterben sollen. Ich hingegen argumentiere: Krankenhäuser verstaatlichen, mehr Betten, mehr Personal, Fallpauschalen abschaffen. Der Profit der Krisengewinnler reicht lange aus, um das zu finanzieren! Auch hier KLP, steht deine Logik auf dem Kopf. Du vertrittst die Linie der Regierung der Herrschenden, das ist ideologisch! Dein Angriff, meine Argumentation sei "ideologisch" ist eine reine Nebelkerze, um von den Löchern in der Defensive deiner Argumentation abzulenken. Du zahlst den Preis gern, ja? Wieviel würdest du denn gerne zahlen? Noch mehr Steuern? Wieviel kannst du denn dazu beitragen? 1000 €? 10000 €?

Dann zur generellen Frage der Profitorientierung im Gesundheitssystem. Richtig, auch unter nicht-kapitalistischen Verhältnissen muss man abwägen, wann wie viele Betten notwendig sind. Der Unterschied: wenn mehr Betten und Personal notwendig ist, muss man nicht erst darauf schauen, ob man dann in die roten Zahlen kommt. Man richtet sich nach den Bedürfnissen, nicht nach dem Profit. Es kann anders geplant werden und die Gesundheit hängt nicht davon ab, ob ein prozentual kleiner Anteil der Menschheit durch die Akkumulation der Produktionsmittel den Rest der Menschheit in Geiselhaft nehmen kann.

Und zu deinen weiteren Ausführungen: Populismus kann ich auch! :wink: Schau, zeig ich dir auch. Was hältst du davon: Ich hätte lieber 6000 Intensivbetten zu viel, als dass ich eine handvoll Eurofighter rumstehen habe! 8)

Und nochmals: ich stelle mich nicht schützend vor Impfunwillige. Im Gegenteil, du stellst dich schützend vor die Privatisierung der Krankenhäuser, indem du bei der Problemanalyse einfach nur auf die Impfunwilligen zeigst ohne die Bedingungen zu erkennen und anzuprangern, die zu so viel fehlendem Vertrauen in das Gesundheitssystem geführt haben. Das ist ine meinen Augen eines studierten Menschen unwürdig und wenig wissenschaftlich! Ich stelle mich mit meinen Forderung an die Seite der Angestellten in den Krankenhäusern und fordere mehr Kapazitäten in den Krankenhäusern. Das hilft mehr, als einfach populistisch die Schuld nach unten, anstatt nach oben zu lenken. Und noch was. Ich habe hier im Forum schon mehrmals geschrieben, dass die materielle Grundlage für einen großen Teil der Coronaleugner*innen und Impfgegner*innen in der Unzufriedenheit der klein- und mittelständischen Betrieben zu suchen ist, die - marxistisch vollkommen logisch - in der Krise ökonomisch gegenüber den globalen Kartellen richtig viel Einbußen zu verzeichnen hatten oder gar aufgekauft wurden. Während die großen Konzerne weiterhin ihre Betriebstore offen hatten, haben die kleinen Betriebe alle dicht machen müssen.

Im Sinne des Allgemeinwohls ist es wohl eher nicht, dass mit der Gesundheit Profit gemacht werden soll. Aber, das hast du ja schon formuliert, ist dir ganz Recht, wenn es halt sein muss.
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Bene
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Re: Corona-Impf-Lockdown-Diskussion aus dem 2. Bundesliga-Thread

Beitrag: # 58999Beitrag Bene
Mo 29. Nov 2021, 18:06

Iarwain hat geschrieben: Mo 29. Nov 2021, 17:06
Bene hat geschrieben: Mo 29. Nov 2021, 16:05
Iarwain hat geschrieben: Mo 29. Nov 2021, 15:03 Wenn ein paar Tausend Alkoholiker*innen im "Grundrauschen" einkalkuliert sind, warum dann nicht ein paar Tausend, die durch eine Pandemie eingeliefert werden müssen?
Weil die Einlieferung der Ungeimpften durch eine sehr einfache Methode verhindert werden könnte, die da lautet: Impfung.
(Mit Ausnahme derer, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können)

Der Vergleich mit den Alkoholiker*innen hinkt daher gewaltig.
Auch der Alkoholismus könnte mit vergleichsweise einfachen Methoden begrenzt werden. Der Vergleich hinkt nicht, sonder der Alkoholismus wird einfach akzeptiert.

Und was die Impfungen angeht: ich könnte mich beispielsweise gegen die neuen Varianten gar nicht boostern lassen, weil meine Zweitimpfung erst im August stattgefunden hat:

https://www1.wdr.de/nachrichten/corona- ... g-100.html

Das heißt also, allein zu impfen, ist halt derzeit wirklich keine Lösung.
Da bin ich jetzt aber auf Deine einfachen Methoden gespannt, mit denen man die Einweisung von Alkoholkranken ins Krankenhaus innerhalb weniger Wochen vermeiden könnte, so wie das mit einer Corona-Impfung möglich ist.

Und was Deinen Satz "Allein zu impfen ist derzeit keine Lösung" angeht:
Impfen ist immer eine Lösung, wenn nicht sogar die Lösung, zumindest für die Überlastung der Krankenhäuser. Die aktuelle Überlastung lösen wir auf die Schnelle jetzt nicht mehr durch Erstimpfungen. Das haben wir den vielen Ungeimpften zu verdanken.

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Re: Corona-Impf-Lockdown-Diskussion aus dem 2. Bundesliga-Thread

Beitrag: # 59000Beitrag Iarwain
Mo 29. Nov 2021, 18:34

Bene hat geschrieben: Mo 29. Nov 2021, 18:06
Iarwain hat geschrieben: Mo 29. Nov 2021, 17:06
Bene hat geschrieben: Mo 29. Nov 2021, 16:05
Iarwain hat geschrieben: Mo 29. Nov 2021, 15:03 Wenn ein paar Tausend Alkoholiker*innen im "Grundrauschen" einkalkuliert sind, warum dann nicht ein paar Tausend, die durch eine Pandemie eingeliefert werden müssen?
Weil die Einlieferung der Ungeimpften durch eine sehr einfache Methode verhindert werden könnte, die da lautet: Impfung.
(Mit Ausnahme derer, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können)

Der Vergleich mit den Alkoholiker*innen hinkt daher gewaltig.
Auch der Alkoholismus könnte mit vergleichsweise einfachen Methoden begrenzt werden. Der Vergleich hinkt nicht, sonder der Alkoholismus wird einfach akzeptiert.

Und was die Impfungen angeht: ich könnte mich beispielsweise gegen die neuen Varianten gar nicht boostern lassen, weil meine Zweitimpfung erst im August stattgefunden hat:

https://www1.wdr.de/nachrichten/corona- ... g-100.html

Das heißt also, allein zu impfen, ist halt derzeit wirklich keine Lösung.
Da bin ich jetzt aber auf Deine einfachen Methoden gespannt, mit denen man die Einweisung von Alkoholkranken ins Krankenhaus innerhalb weniger Wochen vermeiden könnte, so wie das mit einer Corona-Impfung möglich ist.

Und was Deinen Satz "Allein zu impfen ist derzeit keine Lösung" angeht:
Impfen ist immer eine Lösung, wenn nicht sogar die Lösung, zumindest für die Überlastung der Krankenhäuser. Die aktuelle Überlastung lösen wir auf die Schnelle jetzt nicht mehr durch Erstimpfungen. Das haben wir den vielen Ungeimpften zu verdanken.
- Unternehmen, die Alkohol verkaufen, verpflichten, ihren Gewinn in die Therapie von Alkoholsüchtigen und in die Vorbeugung von Sucht zu stecken
- wenn besagte Unternehmen das nicht tun: verstaatlichen
- Werbung für Alkohol verbieten
- Alkohol nur noch in dafür vorgesehenen Geschäften verkaufen

Das würde mir spontan einfallen. Ist nicht schwieriger, als bundesweit Impfzentren aufzubauen. Ob das spontan hilft? Die Impfungen haben auch nicht spontan geholfen, man musste sich ja zweimal impfen lassen und wie man sieht, hat die bisherige Herangehensweise ja nicht wirklich funktioniert, oder? Auch zu dir sage ich: die Schuld allein bei den Impfunwilligen zu suchen ist Populismus.

Zu meinem Satz den du zitiert hast: ich habe die Worte "Allein" und "derzeit" verwendet. Die aktuelle Überlastung ist die Überlastung des letzten Jahres. Dass die Krankenhäuser überlastet sind, liegt nicht an den Ungeimpften, sondern am jahrelange Abbau und der Privatisierung. Dazu habe ich in anderen Beiträgen genug geschrieben.
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Re: Corona-Impf-Lockdown-Diskussion aus dem 2. Bundesliga-Thread

Beitrag: # 59001Beitrag Nobnab
Mo 29. Nov 2021, 18:48

Sollte eigentlich alle Unternehmen verstaatlicht werden?
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Re: Corona-Impf-Lockdown-Diskussion aus dem 2. Bundesliga-Thread

Beitrag: # 59002Beitrag Bene
Mo 29. Nov 2021, 18:58

Iarwain hat geschrieben: Mo 29. Nov 2021, 18:34 - Unternehmen, die Alkohol verkaufen, verpflichten, ihren Gewinn in die Therapie von Alkoholsüchtigen und in die Vorbeugung von Sucht zu stecken
- wenn besagte Unternehmen das nicht tun: verstaatlichen
- Werbung für Alkohol verbieten
- Alkohol nur noch in dafür vorgesehenen Geschäften verkaufen

Das würde mir spontan einfallen. Ist nicht schwieriger, als bundesweit Impfzentren aufzubauen. Ob das spontan hilft? Die Impfungen haben auch nicht spontan geholfen, man musste sich ja zweimal impfen lassen und wie man sieht, hat die bisherige Herangehensweise ja nicht wirklich funktioniert, oder? Auch zu dir sage ich: die Schuld allein bei den Impfunwilligen zu suchen ist Populismus.

Zu meinem Satz den du zitiert hast: ich habe die Worte "Allein" und "derzeit" verwendet. Die aktuelle Überlastung ist die Überlastung des letzten Jahres. Dass die Krankenhäuser überlastet sind, liegt nicht an den Ungeimpften, sondern am jahrelange Abbau und der Privatisierung. Dazu habe ich in anderen Beiträgen genug geschrieben.
Wo habe ich was von spontan geschrieben? Ganz bewusst habe ich oben die Formulierung "innerhalb weniger Wochen" gewählt, weil eben zwei Impfungen nötig sind.
Ich bleibe dabei: Die von Dir genannten Methoden zum Thema Alkohol werden nicht innerhalb weniger Wochen dazu beitragen, die Zahl der Krankenhauseinweisungen zu reduzieren, während aber zwei Impfungen im Abstand von wenigen Wochen genau das bewirken. Das liegt auf der Hand.
Und vielleicht können wir uns darauf einigen, dass wir dies spontan vorziehen, bevor wir das System stürzen.

Iarwain
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Re: Corona-Impf-Lockdown-Diskussion aus dem 2. Bundesliga-Thread

Beitrag: # 59003Beitrag Iarwain
Mo 29. Nov 2021, 19:06

zabo hat geschrieben: Mo 29. Nov 2021, 15:10 weg vom wirklich ernsten Thema, was ihr gerade diskutiert

wie wahrscheinlich erachtet ihr, dass es bald keine Zuschauer mehr in den Stadien gibt?
ich vermute es wird so kommen und zwar bis zur Rückrunde im Januar

denn ich erwarte jetzt eine Zunahme der Inzidenz im Nordwesten und eine Abnahme im Süden
In Ostdeutschland ist das doch schon so, oder? Ich denke, die DFL will bis zur Winterpause zumindest mit dem minimal Möglichen weitermachen. Sind ja nur noch drei Spieltage.
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