Re: Stuttgarter Kickers vs. SSV Jahn
Verfasst: So 3. Aug 2014, 23:17
Da "drüben" beileibe keine wirkliche Sachdiskussion mehr stattfindet, poste ich meine Wahrnehmung der Schwabenlandausfahrt auch hier nochmal. Es deckt sich in Teilen auch mit schon angesprochenen Aspekten:
Hmhmhm. Da reden alle (=Presse) davon, dass die "Passivität" nach der Führung das Problem gewesen wär. Aber was soll das bitte heißen, das ist doch bloß eine hohle Phrase die mögliche Ursachen kaschiert. Ich war live dabei und m.E. wurde dieses Spiel "vercoacht" oder anders formuliert: Die taktische Marschrichtung hat nicht gezogen, bestenfalls die erste Viertelstunde. Am Anfang hat das Pressing (zwei Leute auf die IVs, MF rückt nach) noch in Ansätzen funktioniert, danach aber hatte Stuttgart das kapiert und es ziemlich gut verstanden a) das Spiel in die Breite zu ziehen und b) das Pressing zu überspielen.
Das dann weiter zu versuchen gegen einen ballsicheren Gegner war gestern naiv bis Kamikaze, weil...
a) ...es höllisch schwül war und man bei dem erforderlichen Laufpensum schon bei normalen Temperaturen am Limit gewesen wäre.
b) ... die Mannschaft in punkto Spritzigkeit nicht auf der Höhe war. In der Rückwärtsbewegung waren wir meist einen Schritt zu spät und die Probleme im individuellen Zweikampf (die ich schon im Duisburgspiel gesehen habe) haben sich fortgesetzt. Warum hier Spritzigkeit fehlt (und warum wohl diese komische "Passivität" entsteht), darüber kann ich nur spekulieren. Aber: Wenn ich erst am Spieltag in gut 4 Stunden anreise und dann nur ca. 1 Stunde Zeit habe, um mich zu akklimatisieren, ist das bestimmt nicht leistungsfördend. Daneben bin ich mal gespannt, wie lang der AS die Truppe wie in der Vorbereitung trainieren lässt (Di und Mi waren 3 Trainingseinheiten pro Tag). Ich bin mir zwar sicher, dass er mehr von Fitness versteht als ich, aber das man die Mannschaft vor einer englischen Woche so schleift, will mir nicht ganz in den Kopf.
Die zwei zentralen Probleme im Detail (weil von einem Totalausfall kann nun wahrlich nicht die Rede sein):
--> Beim Pressing war Geipl immer sehr weit vorne zu finden (mehr auf 10 als auf der 6). Kurz war so oft allein auf der 6, was in der Rückwärtsbewegung Riesenlücken ließ - und im Spielaufbau dann Struktur vermissen ließ. Ich würd Geipl stärker nach hinten ziehen, so wie Kotzke letztes Jahr. Sonst seh ich da auf Dauer diese 50-Meter-Gap im MF klaffen,die die Gegenstöße der Kickers zur Freifahrt gemacht hat.
--> Die linke Abwehrseite hatte massive Probleme (während die rechte mit Hein/Nachreiner weitgehend stabil stand): Trettenbach hatte zu viele Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, nicht zuletzt weil Rech einen schwarzen Tag hatte: Ein paarmal waren es seine überhasteten und ungenauen zuspiele, die Trettenbach erst in die Bredouille gebracht haben. Daher war der Wechsel mit Windmüller nur folgerichtig. Insgesamt muss hier AS sich Gedanken über die Priorität machen: Setzt er mit Rech auf den Spieler, der ein bisschen stärker im Spielaufbau ist, oder mit Windmüller auf den kopfball- und zweikampfstärkeren, auch wenn er oftmals zu viele Leichtsinnsfehler im Spiel nach vorne hat.
Und zum Abschluss pflichtgemäß noch ein Wort zum Keeper: Ich bin kein großer Fan von Loboué (ich halte ihn weder für einen besonders guten Drittligakeeper und Hendl fand ich auch eine Klasse besser), aber bei den drei Toren seh ich keine größere Schuld . Beim ersten pennen die Verteidiger am ersten Pfosten, dann noch richtig zu stehen wäre Zufall. Beim zweiten kommt der Schuss aus nächster Nähe, dass der Ball über seine Fußspitze reinspringt ist Pech, er hätte genauso gut davon abprallen können. Und bei Nummer drei denkt man erst, dass das aus der Entfernng ja nicht sein kann...aber das Ding war an Schärfe und Präzision wohl nicht zu überbieten. Und selbst wenn man eine Mitschuld bei ihm suchen will, ist festzuhalten, dass die weit gravierenderen Fehler schon früher in der Entstehung liegen (einmal mangelhaftes Kopfballspiel, zweimal kein Zugriff im Mittelfeld).
Wie dem auch sei: Torwartfehler gab es gestern in Haching... daran sollten wir am Dienstag anknüpfen
Hmhmhm. Da reden alle (=Presse) davon, dass die "Passivität" nach der Führung das Problem gewesen wär. Aber was soll das bitte heißen, das ist doch bloß eine hohle Phrase die mögliche Ursachen kaschiert. Ich war live dabei und m.E. wurde dieses Spiel "vercoacht" oder anders formuliert: Die taktische Marschrichtung hat nicht gezogen, bestenfalls die erste Viertelstunde. Am Anfang hat das Pressing (zwei Leute auf die IVs, MF rückt nach) noch in Ansätzen funktioniert, danach aber hatte Stuttgart das kapiert und es ziemlich gut verstanden a) das Spiel in die Breite zu ziehen und b) das Pressing zu überspielen.
Das dann weiter zu versuchen gegen einen ballsicheren Gegner war gestern naiv bis Kamikaze, weil...
a) ...es höllisch schwül war und man bei dem erforderlichen Laufpensum schon bei normalen Temperaturen am Limit gewesen wäre.
b) ... die Mannschaft in punkto Spritzigkeit nicht auf der Höhe war. In der Rückwärtsbewegung waren wir meist einen Schritt zu spät und die Probleme im individuellen Zweikampf (die ich schon im Duisburgspiel gesehen habe) haben sich fortgesetzt. Warum hier Spritzigkeit fehlt (und warum wohl diese komische "Passivität" entsteht), darüber kann ich nur spekulieren. Aber: Wenn ich erst am Spieltag in gut 4 Stunden anreise und dann nur ca. 1 Stunde Zeit habe, um mich zu akklimatisieren, ist das bestimmt nicht leistungsfördend. Daneben bin ich mal gespannt, wie lang der AS die Truppe wie in der Vorbereitung trainieren lässt (Di und Mi waren 3 Trainingseinheiten pro Tag). Ich bin mir zwar sicher, dass er mehr von Fitness versteht als ich, aber das man die Mannschaft vor einer englischen Woche so schleift, will mir nicht ganz in den Kopf.
Die zwei zentralen Probleme im Detail (weil von einem Totalausfall kann nun wahrlich nicht die Rede sein):
--> Beim Pressing war Geipl immer sehr weit vorne zu finden (mehr auf 10 als auf der 6). Kurz war so oft allein auf der 6, was in der Rückwärtsbewegung Riesenlücken ließ - und im Spielaufbau dann Struktur vermissen ließ. Ich würd Geipl stärker nach hinten ziehen, so wie Kotzke letztes Jahr. Sonst seh ich da auf Dauer diese 50-Meter-Gap im MF klaffen,die die Gegenstöße der Kickers zur Freifahrt gemacht hat.
--> Die linke Abwehrseite hatte massive Probleme (während die rechte mit Hein/Nachreiner weitgehend stabil stand): Trettenbach hatte zu viele Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, nicht zuletzt weil Rech einen schwarzen Tag hatte: Ein paarmal waren es seine überhasteten und ungenauen zuspiele, die Trettenbach erst in die Bredouille gebracht haben. Daher war der Wechsel mit Windmüller nur folgerichtig. Insgesamt muss hier AS sich Gedanken über die Priorität machen: Setzt er mit Rech auf den Spieler, der ein bisschen stärker im Spielaufbau ist, oder mit Windmüller auf den kopfball- und zweikampfstärkeren, auch wenn er oftmals zu viele Leichtsinnsfehler im Spiel nach vorne hat.
Und zum Abschluss pflichtgemäß noch ein Wort zum Keeper: Ich bin kein großer Fan von Loboué (ich halte ihn weder für einen besonders guten Drittligakeeper und Hendl fand ich auch eine Klasse besser), aber bei den drei Toren seh ich keine größere Schuld . Beim ersten pennen die Verteidiger am ersten Pfosten, dann noch richtig zu stehen wäre Zufall. Beim zweiten kommt der Schuss aus nächster Nähe, dass der Ball über seine Fußspitze reinspringt ist Pech, er hätte genauso gut davon abprallen können. Und bei Nummer drei denkt man erst, dass das aus der Entfernng ja nicht sein kann...aber das Ding war an Schärfe und Präzision wohl nicht zu überbieten. Und selbst wenn man eine Mitschuld bei ihm suchen will, ist festzuhalten, dass die weit gravierenderen Fehler schon früher in der Entstehung liegen (einmal mangelhaftes Kopfballspiel, zweimal kein Zugriff im Mittelfeld).
Wie dem auch sei: Torwartfehler gab es gestern in Haching... daran sollten wir am Dienstag anknüpfen