Ärger mit der Polizei
Ärger mit der Polizei
https://www.tag24.de/nachrichten/aue-fc ... mte-441673
Sorry, ich wusste nicht wo ich den Link sonst reinstellen kann.
Die Übergriffe der Polizei auf Fußballfans ist aber ein Dauerthema.
Sorry, ich wusste nicht wo ich den Link sonst reinstellen kann.
Die Übergriffe der Polizei auf Fußballfans ist aber ein Dauerthema.
Re: Ärger mit der Polizei
Bald gibts Hausverbote und Haft auf Verdacht in Bayern ...
Ab Sommer in Bayern: Das härteste Polizeigesetz seit 1945
https://netzpolitik.org/2018/ab-sommer- ... seit-1945/
Kommentar Moritz Neumeier
https://www.youtube.com/watch?v=b6N4ro10i5g
Morgen, am 28.03.2018 ist die erste Demo dagegen auf dem Dachauplatz. 17:30 Uhr - 18:15 Uhr ca. - Ich bin dabei
https://www.facebook.com/events/223764318367211
Online Petition dagegen:
https://weact.campact.de/petitions/neue ... gesetz-pag
Ich denke das ist schon übel und dagegen gehört sich mehr gewehrt als gegen die AfD-Deppen am Dom. Sonst wird Bayern zu little Erdogan. Sollte das in Kraft treten, weiß ich ehrlich gesagt nicht, ob ich in Bayern bleibe. Denn das ist unter CSU und Söder dann erst der Anfang.
Ab Sommer in Bayern: Das härteste Polizeigesetz seit 1945
https://netzpolitik.org/2018/ab-sommer- ... seit-1945/
Kommentar Moritz Neumeier
https://www.youtube.com/watch?v=b6N4ro10i5g
Morgen, am 28.03.2018 ist die erste Demo dagegen auf dem Dachauplatz. 17:30 Uhr - 18:15 Uhr ca. - Ich bin dabei
https://www.facebook.com/events/223764318367211
Online Petition dagegen:
https://weact.campact.de/petitions/neue ... gesetz-pag
Ich denke das ist schon übel und dagegen gehört sich mehr gewehrt als gegen die AfD-Deppen am Dom. Sonst wird Bayern zu little Erdogan. Sollte das in Kraft treten, weiß ich ehrlich gesagt nicht, ob ich in Bayern bleibe. Denn das ist unter CSU und Söder dann erst der Anfang.
Jahnfans gegen Rassismus!
Re: Ärger mit der Polizei
Wenn es Demos dagegen gibt, ist das gut. Allein, das Gesetz ist ja so gut wie durch. Den Link zu betreffenden Monitor-Sendung hat hier ja nicht so sehr für Wirbel gesorgt. Die Willkür findet ja auch jetzt schon statt. Die Gesetzeslage hinkt der Realität hinterher, da wird jetzt einfach angepasst.KLP hat geschrieben:Bald gibts Hausverbote und Haft auf Verdacht in Bayern ...
Ab Sommer in Bayern: Das härteste Polizeigesetz seit 1945
https://netzpolitik.org/2018/ab-sommer- ... seit-1945/
Kommentar Moritz Neumeier
https://www.youtube.com/watch?v=b6N4ro10i5g
Morgen, am 28.03.2018 ist die erste Demo dagegen auf dem Dachauplatz. 17:30 Uhr - 18:15 Uhr ca. - Ich bin dabei
https://www.facebook.com/events/223764318367211
Online Petition dagegen:
https://weact.campact.de/petitions/neue ... gesetz-pag
Ich denke das ist schon übel und dagegen gehört sich mehr gewehrt als gegen die AfD-Deppen am Dom. Sonst wird Bayern zu little Erdogan. Sollte das in Kraft treten, weiß ich ehrlich gesagt nicht, ob ich in Bayern bleibe. Denn das ist unter CSU und Söder dann erst der Anfang.
Bayern deswegen verlassen...ist meiner Meinung nach keine Lösung. Es wird Vorbildcharakter für andere Regionen haben. Bin aber tatsächlich gespannt, wann es die erste Gefährderverwahrung auf unbestimmte Zeit geben wird...
Jahnfans gegen Rassismus!
* steht für: SSV Jahn Regensburg GmbH & Co. KGaA
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Re: Ärger mit der Polizei
Die Mühlen der Empörung, wenn es nicht um Ausländer geht, malen langsam
Heute hat die Berichterstattung dazu deutlich angezogen.
Den Monitorbeitrag hab ich grad gesehen, aber nicht bemerkt, dass du ihn geposted hast.
Heute hat die Berichterstattung dazu deutlich angezogen.
Den Monitorbeitrag hab ich grad gesehen, aber nicht bemerkt, dass du ihn geposted hast.
Jahnfans gegen Rassismus!
Re: Ärger mit der Polizei
HeZi hat geschrieben:https://www.tag24.de/nachrichten/aue-fc ... mte-441673
Sorry, ich wusste nicht wo ich den Link sonst reinstellen kann.
Die Übergriffe der Polizei auf Fußballfans ist aber ein Dauerthema.
Zitat aus dem Bericht:
"Laut der Polizei habe der Aue-Fan versucht, einem Beamten die Dienstwaffe aus dessen Holster zu entreißen. Auch und besonders deshalb sei die Reaktion der USK-Kräfte rechtmäßig gewesen, so die Staatsanwaltschaft."
Und ein Aue Fan steht schön vermummt da, auch bestimmt ein ganz Braver.
Ich kann mich nur wiederholen. Ich gehe seit über 30 Jahren zum Fußball und hatte noch nie auch das geringste Problem mit der Polizei. Aber ich versuche auch nicht diesen die Waffe zu entreißen und vermumme mich nicht...oder werfe Steine und Flaschen nach ihnen. Es gibt bestimmt etliche Vorfälle, wo die Polizei übertrieben hart gegen Fans vorgegangen ist, das mag durchaus sein.
Re: Ärger mit der Polizei
Schwieriges Thema mMn.
Kommt halt immer drauf an wie man sich provozieren lässt und wie gut gelaunt die Sheriffs sind.
Hab schon oft mitbekommen wo es kurz vor Eskalation war, von beiden Seiten.
Da reicht halt teilweise ne Berührung (auf beiden Seiten) oder wenn man nur das Handy zückt und zu filmen versucht.
Des filmen zb rate ich jedem der da auch nur in der Nähe steht. Denn „bewegte Bilder“ können im Ernstfall über Stadionverbot entscheiden. Und des ist ja wohl die schwerste Strafe eines jeden Fußballfans, oder?
Und Bock auf Stadionverbot (auf Verdacht) hab ich ehrlich gesagt nicht.
Aber wie gesagt, schwerer Fall mit Pro und Contras für beide Seiten.
Übrigens, warum muss man bei einem Fußballeinsatz ne Pistole mitführen? Wie wird sowas begründet? Gibt es da nicht „ungefährlichere“ Waffen?
Im Belgrader Derby sind zb Schusswaffen bei der Polizei grundsätzlich verboten. Und das ist auch gut so!
Kommt halt immer drauf an wie man sich provozieren lässt und wie gut gelaunt die Sheriffs sind.
Hab schon oft mitbekommen wo es kurz vor Eskalation war, von beiden Seiten.
Da reicht halt teilweise ne Berührung (auf beiden Seiten) oder wenn man nur das Handy zückt und zu filmen versucht.
Des filmen zb rate ich jedem der da auch nur in der Nähe steht. Denn „bewegte Bilder“ können im Ernstfall über Stadionverbot entscheiden. Und des ist ja wohl die schwerste Strafe eines jeden Fußballfans, oder?
Und Bock auf Stadionverbot (auf Verdacht) hab ich ehrlich gesagt nicht.
Aber wie gesagt, schwerer Fall mit Pro und Contras für beide Seiten.
Übrigens, warum muss man bei einem Fußballeinsatz ne Pistole mitführen? Wie wird sowas begründet? Gibt es da nicht „ungefährlichere“ Waffen?
Im Belgrader Derby sind zb Schusswaffen bei der Polizei grundsätzlich verboten. Und das ist auch gut so!
STAND YOUR GROUND
Jahnfans gegen Rassismus!
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Re: Ärger mit der Polizei
Wir sind aber nicht in Belgrad, sondern in Deutschland!Violence hat geschrieben:Schwieriges Thema mMn.
Kommt halt immer drauf an wie man sich provozieren lässt und wie gut gelaunt die Sheriffs sind.
Hab schon oft mitbekommen wo es kurz vor Eskalation war, von beiden Seiten.
Da reicht halt teilweise ne Berührung (auf beiden Seiten) oder wenn man nur das Handy zückt und zu filmen versucht.
Des filmen zb rate ich jedem der da auch nur in der Nähe steht. Denn „bewegte Bilder“ können im Ernstfall über Stadionverbot entscheiden. Und des ist ja wohl die schwerste Strafe eines jeden Fußballfans, oder?
Und Bock auf Stadionverbot (auf Verdacht) hab ich ehrlich gesagt nicht.
Aber wie gesagt, schwerer Fall mit Pro und Contras für beide Seiten.
Übrigens, warum muss man bei einem Fußballeinsatz ne Pistole mitführen? Wie wird sowas begründet? Gibt es da nicht „ungefährlichere“ Waffen?
Im Belgrader Derby sind zb Schusswaffen bei der Polizei grundsätzlich verboten. Und das ist auch gut so!
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* steht für: SSV Jahn Regensburg GmbH & Co. KGaA
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Re: Ärger mit der Polizei
Auch die Zeit greift das Thema auf:
"Selbst der bayerischen Gewerkschaft der Polizei ist das zu extrem, sie schreibt in ihrer offiziellen Stellungnahme zum Gesetz: "Hier wird wohl vorsorglich die Rechtsgrundlage beim Einsatz der Bundeswehr im Innern mit schweren Waffen geschaffen, denn solche Waffen mit Sprenggeschossen hat die Polizei aktuell nicht im Streifendienst"
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... tenteilung
"Das Resultat der Angstkrämpfe der AFD- und Pegida-Anhänger. CDU/CSU wollen deren Wähler zurück, koste es was es wolle.
Mit Vollgas zurück ins letzte Jahrhundert, zu all den schönen Ismen: Rassismus, Protektionismus, Isolationismus, Sexismus, Nationalismus,"
"Selbst der bayerischen Gewerkschaft der Polizei ist das zu extrem, sie schreibt in ihrer offiziellen Stellungnahme zum Gesetz: "Hier wird wohl vorsorglich die Rechtsgrundlage beim Einsatz der Bundeswehr im Innern mit schweren Waffen geschaffen, denn solche Waffen mit Sprenggeschossen hat die Polizei aktuell nicht im Streifendienst"
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... tenteilung
"Das Resultat der Angstkrämpfe der AFD- und Pegida-Anhänger. CDU/CSU wollen deren Wähler zurück, koste es was es wolle.
Mit Vollgas zurück ins letzte Jahrhundert, zu all den schönen Ismen: Rassismus, Protektionismus, Isolationismus, Sexismus, Nationalismus,"
"Your teeth are offside, your teeth are offside, Luis Suarez your teeth are offside!"
Les supporteurs du Jahn contre le racisme!
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Re: Ärger mit der Polizei
In München gründet sich grad ein vergleichbar Riesen-Bündnis das von marxistischen Gruppen über Gewerkschaften bis zu den JuLis, Piraten und FDP geht. Das gab's schon lange nicht mehr. Die erste Demo wird wohl am 12. Mai sein. Ich erwarte euch alle in München
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* steht für: SSV Jahn Regensburg GmbH & Co. KGaA
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Re: Ärger mit der Polizei
»Uns verbindet Solidarität«
Polizei und Politik pflegen das Feindbild Fußballfan. Ein Gespräch mit Christian Oberthür von der Fanhilfe Magdeburg
Oliver Rast
Was war der Auslöser für die Gründung der Fanhilfe Magdeburg?
15 bis 20 Anhänger des 1. FC Magdeburg aus unterschiedlichen Lagern fanden sich nach der massiven staatlichen Repression gegen Klubfans im Dezember 2014 zusammen und starteten die Gründungsinitiative der Fanhilfe. Damals wurden über 200 1. FCM-Fans von der Polizei bei eisigen Temperaturen ohne Versorgungs- und Toilettenmöglichkeiten festgehalten, die auf dem Weg zum Spiel gegen die zweite Mannschaft des 1. FC Union Berlin waren. Selbst Minderjährige waren darunter. Eine vorausgegangene Auseinandersetzung einer Handvoll Fans nahm die Polizei zum Anlass, alle Anreisenden wegen des Verdachts auf Landfriedensbruch festzusetzen. Verantwortliche von Union sprachen gegenüber allen erfassten Fans ein Stadionverbot, zum Teil auf Bewährung, aus. Die Verfahren wurden nahezu alle eingestellt. Trotzdem erhielten die Betroffenen präventiv ein mehrmonatiges Stadionverbot. Die Unschuldsvermutung gilt offenbar nicht für Fußballfans.
Eine Rechtsberatung obliegt Rechtsanwälten – was kann eine Fanhilfe tun?
Wir vertreten primär unsere knapp 400 Mitglieder. Bei einer Anzeige oder einem Stadionverbot vermitteln wir eine vergünstigte Rechtsberatung bei unseren Kontaktanwälten. Eine anteilige Übernahme von Verfahrenskosten können Fans bei unserer Unterstützungskommission beantragen. Bei jedem Heimspiel haben wir Infostände im Stadion, wo wir gratis Hilfebroschüren anbieten. Die Außendarstellung als spektrenübergreifender Verein der Fanszene ist uns besonders wichtig; deswegen betreiben wir eine aktive Öffentlichkeitsarbeit, um die Bürgerrechte von Fußballfans in eine breite Debatte einzubringen.
Die Fanhilfe Magdeburg begreift sich als Solidargemeinschaft. Schließt das auch Klubfans aus extrem rechten Kreisen ein?
Laut Satzung und Leitbild stellen wir uns gegen jede Form von Diskriminierung. Konkret heißt das, dass wir Fans nicht unterstützen, die zum Beispiel wegen des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen oder des Hitlergrußes strafrechtlich verfolgt werden. Wer um Hilfe anfragt, muss zwingend Vereinsmitglied sein. Uns verbindet der Gedanke, solidarisch für den Einzelnen da zu sein, wenn dieser zu Unrecht belangt wird. Dieses Grundprinzip haben unsere Vereinsmitglieder verinnerlicht.
Sie haben vor einigen Monaten die Initiative »Pro Fans« von Hertha BSC bei einer parlamentarischen Anfrage unterstützt. Warum?
Fans von Hertha BSC, die im Februar 2018 zusammen mit befreundeten Fans vom Karlsruher SC zum Drittliga-Spiel nach Halle an der Saale fuhren, sahen sich einem überdimensionalen Polizeiaufgebot gegenüber. Angesichts der viel zitierten Überbelastung der Polizeikräfte baten uns Fans aus Berlin und Karlsruhe um Unterstützung. Über Eva von Angern, Die Linke, befragten wir die Landesregierung von Sachsen-Anhalt unter anderem zur Anzahl der eingesetzten Polizisten und zu den Einsatzkosten. Heraus kam Folgendes: 440 Einsatzkräfte, 20 davon in Zivil, 3.173 Einsatzstunden, die den Landeshaushalt mit exakt 162.292,77 Euro belastet haben. Am Spieltag wurden fünf Strafverfahren gegen Fans eingeleitet.
Stehen die einzelnen Fanhilfen in regelmäßigem Austausch? Mit welchen Fanhilfen kooperieren Sie?
Alle Fanhilfen in Deutschland und Österreich sind miteinander in Kontakt, um sich über aktuelle Aufgaben und Erfahrungen auszutauschen. Zweimal im Jahr findet ein Vernetzungstreffen mit Workshops statt, an dem bis zu 30 Fanhilfen teilnehmen. Als Fanhilfe Magdeburg stehen wir unter anderem mit der Schwarz-Gelben Hilfe Dresden, der Fanhilfe Hannover, der Blau-Weiß-Roten Hilfe Rostock, der Rot-Schwarzen Hilfe Nürnberg sowie dem Rechtshilfekollektiv Chemie Leipzig in Verbindung.
Der 1. FC Magdeburg ist in die Zweite Bundesliga aufgestiegen. Was bedeutet das für Ihre Arbeit? Verschärfte Sicherheitsauflagen bei »Risikospielen«?
Die sportliche Situation des 1. FC Magdeburg beeinflusst unsere Arbeit nur indirekt. Die Fanszene war immer schon mit verstärkter Repression – Stadionverbote, Meldeauflagen – konfrontiert, unabhängig von der Ligazugehörigkeit des Klubs. Der Aufstieg fordert von uns eine verstärkte Netzwerkarbeit. Wir werden zu Spielorten fahren, wo wir die Begebenheiten in den Stadien und die Polizeitaktik nicht genau kennen. Wir stellen uns auf eine größere mediale Resonanz ein. Und ganz klar: Wir erhoffen uns weitere Mitglieder.
Wie war die Situation beim Zweitliga-Debüt am vergangenen Sonntag gegen den FC St. Pauli?
Schon im Vorfeld war die Vorfreude auf dieses Spiel groß, was daran lag, dass der 1. FC Magdeburg erstmals überhaupt in seiner Vereinsgeschichte in der Zweiten Bundesliga antreten durfte. Dass dann zum Start so ein Traditionsverein wie der FC St. Pauli ins Heinz-Krügel-Stadion kam, lockte auch den letzten Fan. 5.000 Menschen beim blau-weißen Fanmarsch vor der Partie sprechen für sich. Das enorme Polizeiaufgebot lässt zudem erahnen, dass wir als Fanhilfe in dieser Saison wohl, leider, genug zu tun bekommen werden.
Christian Oberthür ist Vorstandsmitglied der Fanhilfe Magdeburg e. V. In Deutschland gibt es rund 30 Fanhilfen.
Polizei und Politik pflegen das Feindbild Fußballfan. Ein Gespräch mit Christian Oberthür von der Fanhilfe Magdeburg
Oliver Rast
Was war der Auslöser für die Gründung der Fanhilfe Magdeburg?
15 bis 20 Anhänger des 1. FC Magdeburg aus unterschiedlichen Lagern fanden sich nach der massiven staatlichen Repression gegen Klubfans im Dezember 2014 zusammen und starteten die Gründungsinitiative der Fanhilfe. Damals wurden über 200 1. FCM-Fans von der Polizei bei eisigen Temperaturen ohne Versorgungs- und Toilettenmöglichkeiten festgehalten, die auf dem Weg zum Spiel gegen die zweite Mannschaft des 1. FC Union Berlin waren. Selbst Minderjährige waren darunter. Eine vorausgegangene Auseinandersetzung einer Handvoll Fans nahm die Polizei zum Anlass, alle Anreisenden wegen des Verdachts auf Landfriedensbruch festzusetzen. Verantwortliche von Union sprachen gegenüber allen erfassten Fans ein Stadionverbot, zum Teil auf Bewährung, aus. Die Verfahren wurden nahezu alle eingestellt. Trotzdem erhielten die Betroffenen präventiv ein mehrmonatiges Stadionverbot. Die Unschuldsvermutung gilt offenbar nicht für Fußballfans.
Eine Rechtsberatung obliegt Rechtsanwälten – was kann eine Fanhilfe tun?
Wir vertreten primär unsere knapp 400 Mitglieder. Bei einer Anzeige oder einem Stadionverbot vermitteln wir eine vergünstigte Rechtsberatung bei unseren Kontaktanwälten. Eine anteilige Übernahme von Verfahrenskosten können Fans bei unserer Unterstützungskommission beantragen. Bei jedem Heimspiel haben wir Infostände im Stadion, wo wir gratis Hilfebroschüren anbieten. Die Außendarstellung als spektrenübergreifender Verein der Fanszene ist uns besonders wichtig; deswegen betreiben wir eine aktive Öffentlichkeitsarbeit, um die Bürgerrechte von Fußballfans in eine breite Debatte einzubringen.
Die Fanhilfe Magdeburg begreift sich als Solidargemeinschaft. Schließt das auch Klubfans aus extrem rechten Kreisen ein?
Laut Satzung und Leitbild stellen wir uns gegen jede Form von Diskriminierung. Konkret heißt das, dass wir Fans nicht unterstützen, die zum Beispiel wegen des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen oder des Hitlergrußes strafrechtlich verfolgt werden. Wer um Hilfe anfragt, muss zwingend Vereinsmitglied sein. Uns verbindet der Gedanke, solidarisch für den Einzelnen da zu sein, wenn dieser zu Unrecht belangt wird. Dieses Grundprinzip haben unsere Vereinsmitglieder verinnerlicht.
Sie haben vor einigen Monaten die Initiative »Pro Fans« von Hertha BSC bei einer parlamentarischen Anfrage unterstützt. Warum?
Fans von Hertha BSC, die im Februar 2018 zusammen mit befreundeten Fans vom Karlsruher SC zum Drittliga-Spiel nach Halle an der Saale fuhren, sahen sich einem überdimensionalen Polizeiaufgebot gegenüber. Angesichts der viel zitierten Überbelastung der Polizeikräfte baten uns Fans aus Berlin und Karlsruhe um Unterstützung. Über Eva von Angern, Die Linke, befragten wir die Landesregierung von Sachsen-Anhalt unter anderem zur Anzahl der eingesetzten Polizisten und zu den Einsatzkosten. Heraus kam Folgendes: 440 Einsatzkräfte, 20 davon in Zivil, 3.173 Einsatzstunden, die den Landeshaushalt mit exakt 162.292,77 Euro belastet haben. Am Spieltag wurden fünf Strafverfahren gegen Fans eingeleitet.
Stehen die einzelnen Fanhilfen in regelmäßigem Austausch? Mit welchen Fanhilfen kooperieren Sie?
Alle Fanhilfen in Deutschland und Österreich sind miteinander in Kontakt, um sich über aktuelle Aufgaben und Erfahrungen auszutauschen. Zweimal im Jahr findet ein Vernetzungstreffen mit Workshops statt, an dem bis zu 30 Fanhilfen teilnehmen. Als Fanhilfe Magdeburg stehen wir unter anderem mit der Schwarz-Gelben Hilfe Dresden, der Fanhilfe Hannover, der Blau-Weiß-Roten Hilfe Rostock, der Rot-Schwarzen Hilfe Nürnberg sowie dem Rechtshilfekollektiv Chemie Leipzig in Verbindung.
Der 1. FC Magdeburg ist in die Zweite Bundesliga aufgestiegen. Was bedeutet das für Ihre Arbeit? Verschärfte Sicherheitsauflagen bei »Risikospielen«?
Die sportliche Situation des 1. FC Magdeburg beeinflusst unsere Arbeit nur indirekt. Die Fanszene war immer schon mit verstärkter Repression – Stadionverbote, Meldeauflagen – konfrontiert, unabhängig von der Ligazugehörigkeit des Klubs. Der Aufstieg fordert von uns eine verstärkte Netzwerkarbeit. Wir werden zu Spielorten fahren, wo wir die Begebenheiten in den Stadien und die Polizeitaktik nicht genau kennen. Wir stellen uns auf eine größere mediale Resonanz ein. Und ganz klar: Wir erhoffen uns weitere Mitglieder.
Wie war die Situation beim Zweitliga-Debüt am vergangenen Sonntag gegen den FC St. Pauli?
Schon im Vorfeld war die Vorfreude auf dieses Spiel groß, was daran lag, dass der 1. FC Magdeburg erstmals überhaupt in seiner Vereinsgeschichte in der Zweiten Bundesliga antreten durfte. Dass dann zum Start so ein Traditionsverein wie der FC St. Pauli ins Heinz-Krügel-Stadion kam, lockte auch den letzten Fan. 5.000 Menschen beim blau-weißen Fanmarsch vor der Partie sprechen für sich. Das enorme Polizeiaufgebot lässt zudem erahnen, dass wir als Fanhilfe in dieser Saison wohl, leider, genug zu tun bekommen werden.
Christian Oberthür ist Vorstandsmitglied der Fanhilfe Magdeburg e. V. In Deutschland gibt es rund 30 Fanhilfen.
Re: Ärger mit der Polizei
»Kollektivstrafen sind immer ein Angriff auf alle Fans«
Polizeigewalt bei Fußballspiel in Dortmund. Anzeige gegen Berliner Bundesligamanager erstattet. Ein Gespräch mit Fritz Müller
Interview: Oliver Rast
Am 27. Oktober spielte Hertha BSC bei Borussia Dortmund im Westfalenstadion – ein Fußballbundesligaspiel, das wegen polizeilicher Übergriffe im Gästeblock in die Schlagzeilen geriet. Was war vorgefallen?
Zum 15. Geburtstag der Ultragruppe »Hauptstadtmafia« zeigten Hertha-Fans eine Choreografie im Gästeblock. Die dazugehörigen Utensilien wurden im Vorfeld angemeldet und von BVB-Verantwortlichen genehmigt. Während der Aktion wurde pyrotechnisches Material gezündet. Kurz nach dem Zusammenlegen des großen Banners und den Fahnenstangen marschierten etwa 25 bis 30 Polizisten direkt vor dem Gästeblock auf, um die Gegenstände ohne Angabe von Gründen an sich zu nehmen. Die Herthaner protestierten dagegen und leisteten Widerstand. Dazu muss man wissen: Selbstgemalte Fahnen mit Gruppenlogo haben einen enorm hohen Stellenwert bei den Fans. Die Polizisten reagierten mit dem Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken.
Wir sagen deutlich: Entgegen anderslautender Meldungen setzten Hertha-Fans weder Eisenstangen ein noch vermummte sich jemand unter dem besagten Banner. Alle Personen waren zu jeder Zeit voll sichtbar und konnten videografiert werden. Das brutale Vorgehen der Einsatzkräfte ist aus unserer Sicht nicht rechtsstaatlich und absolut unverhältnismäßig. Auf der Pressekonferenz erklärte der Einsatzleiter der Dortmunder Polizei, er habe nicht nur Verletzungen auf beiden Seiten in Kauf genommen, sondern auch gewusst, welche Reaktion durch das Einschreiten der Beamten provoziert werden würde.
Die Hertha-Geschäftsführung antwortete auf die Vorfälle in Dortmund mit einer Pressemitteilung am 2. November. Darin hieß es u. a., dass »das Einbringen von Bannern, Spruchbändern, Blockfahnen und Doppelhaltern« für das Heimspiel gegen RB Leipzig am 4. November untersagt sei – und zwar für Heim- wie für Gästefans »ab sofort und bis auf weiteres«. Wie reagierte die aktive Fanszene auf diese Sanktionen?
Die Geschäftsführung zeigte keinen Willen, die Vorfälle in Dortmund von allen Seiten zu beleuchten. Blind wurde den Aussagen der Polizei geglaubt. Kollektivstrafen sind immer ein unzulässiger Angriff auf alle Fans, deshalb entschied sich die aktive Fanszene, auf den Support im Stadion zu verzichten. Die Verbote betreffen auch pauschal Gästefans.
Am vergangenen Spieltag gab es von Fans verschiedener Vereine Solidaritätsbekundungen mit den Hertha-Ultras. Haben Sie den Eindruck, dass man sich bei Repressionsfällen stärker vernetzt hat?
Der Polizeieinsatz in Dortmund gegen uns Herthaner wurde als Angriff auf alle Fans gesehen – deutschlandweit. Die Unantastbarkeit von Fahnen ist ein ungeschriebenes Gesetz. Deshalb war die Solidarität eine logische Folge. Zudem arbeiten Fanhilfen und -anwälte teilweise bereits seit Jahren gut vernetzt zusammen, um die Rechte von Fußballfans einzufordern.
In Ihrer Pressemitteilung vom 7. November sprechen Sie von »herabwürdigenden Anfeindungen und falschen Anschuldigungen« seitens der Hertha-Klubführung. Deshalb haben Sie Hertha-Manager Michael Preetz »wegen Beleidigung und übler Nachrede« angezeigt. Was versprechen Sie sich von dieser Anzeige?
Herr Preetz hat durch seine verbalen Angriffe unsere Glaubwürdigkeit öffentlich angezweifelt – obwohl wir nur das aufgezählt haben, was wir im Dortmunder Gästeblock beobachten mussten. Das ist für uns als Fans verletzend und herabwürdigend. Mit unserer Anzeige wollen wir einen juristischen Sachverhalt aufgeklärt bekommen. Für uns ist der Bogen einfach überspannt. Man darf sich nicht sämtliche Äußerungen gefallen lassen – genug ist genug!
Wie kann es zwischen aktiver Fanszene und Verein bei Hertha BSC weitergehen?
Das wird die Zeit zeigen. Am vergangenen Donnerstag gab es zumindest seit langer Zeit wieder einen Dialogansatz, im Rahmen eines »runden Tischs« mit Fanvertretern, darunter auch den Ultras. Was daraus wird, steht in den Sternen. Für uns als »Fanhilfe Hertha BSC« steht erst einmal die weitere Aufarbeitung des brutalen Polizeieinsatzes in Dortmund an. Da ist das letzte Wort von unserer Seite noch nicht gesprochen.
Polizeigewalt bei Fußballspiel in Dortmund. Anzeige gegen Berliner Bundesligamanager erstattet. Ein Gespräch mit Fritz Müller
Interview: Oliver Rast
Am 27. Oktober spielte Hertha BSC bei Borussia Dortmund im Westfalenstadion – ein Fußballbundesligaspiel, das wegen polizeilicher Übergriffe im Gästeblock in die Schlagzeilen geriet. Was war vorgefallen?
Zum 15. Geburtstag der Ultragruppe »Hauptstadtmafia« zeigten Hertha-Fans eine Choreografie im Gästeblock. Die dazugehörigen Utensilien wurden im Vorfeld angemeldet und von BVB-Verantwortlichen genehmigt. Während der Aktion wurde pyrotechnisches Material gezündet. Kurz nach dem Zusammenlegen des großen Banners und den Fahnenstangen marschierten etwa 25 bis 30 Polizisten direkt vor dem Gästeblock auf, um die Gegenstände ohne Angabe von Gründen an sich zu nehmen. Die Herthaner protestierten dagegen und leisteten Widerstand. Dazu muss man wissen: Selbstgemalte Fahnen mit Gruppenlogo haben einen enorm hohen Stellenwert bei den Fans. Die Polizisten reagierten mit dem Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken.
Wir sagen deutlich: Entgegen anderslautender Meldungen setzten Hertha-Fans weder Eisenstangen ein noch vermummte sich jemand unter dem besagten Banner. Alle Personen waren zu jeder Zeit voll sichtbar und konnten videografiert werden. Das brutale Vorgehen der Einsatzkräfte ist aus unserer Sicht nicht rechtsstaatlich und absolut unverhältnismäßig. Auf der Pressekonferenz erklärte der Einsatzleiter der Dortmunder Polizei, er habe nicht nur Verletzungen auf beiden Seiten in Kauf genommen, sondern auch gewusst, welche Reaktion durch das Einschreiten der Beamten provoziert werden würde.
Die Hertha-Geschäftsführung antwortete auf die Vorfälle in Dortmund mit einer Pressemitteilung am 2. November. Darin hieß es u. a., dass »das Einbringen von Bannern, Spruchbändern, Blockfahnen und Doppelhaltern« für das Heimspiel gegen RB Leipzig am 4. November untersagt sei – und zwar für Heim- wie für Gästefans »ab sofort und bis auf weiteres«. Wie reagierte die aktive Fanszene auf diese Sanktionen?
Die Geschäftsführung zeigte keinen Willen, die Vorfälle in Dortmund von allen Seiten zu beleuchten. Blind wurde den Aussagen der Polizei geglaubt. Kollektivstrafen sind immer ein unzulässiger Angriff auf alle Fans, deshalb entschied sich die aktive Fanszene, auf den Support im Stadion zu verzichten. Die Verbote betreffen auch pauschal Gästefans.
Am vergangenen Spieltag gab es von Fans verschiedener Vereine Solidaritätsbekundungen mit den Hertha-Ultras. Haben Sie den Eindruck, dass man sich bei Repressionsfällen stärker vernetzt hat?
Der Polizeieinsatz in Dortmund gegen uns Herthaner wurde als Angriff auf alle Fans gesehen – deutschlandweit. Die Unantastbarkeit von Fahnen ist ein ungeschriebenes Gesetz. Deshalb war die Solidarität eine logische Folge. Zudem arbeiten Fanhilfen und -anwälte teilweise bereits seit Jahren gut vernetzt zusammen, um die Rechte von Fußballfans einzufordern.
In Ihrer Pressemitteilung vom 7. November sprechen Sie von »herabwürdigenden Anfeindungen und falschen Anschuldigungen« seitens der Hertha-Klubführung. Deshalb haben Sie Hertha-Manager Michael Preetz »wegen Beleidigung und übler Nachrede« angezeigt. Was versprechen Sie sich von dieser Anzeige?
Herr Preetz hat durch seine verbalen Angriffe unsere Glaubwürdigkeit öffentlich angezweifelt – obwohl wir nur das aufgezählt haben, was wir im Dortmunder Gästeblock beobachten mussten. Das ist für uns als Fans verletzend und herabwürdigend. Mit unserer Anzeige wollen wir einen juristischen Sachverhalt aufgeklärt bekommen. Für uns ist der Bogen einfach überspannt. Man darf sich nicht sämtliche Äußerungen gefallen lassen – genug ist genug!
Wie kann es zwischen aktiver Fanszene und Verein bei Hertha BSC weitergehen?
Das wird die Zeit zeigen. Am vergangenen Donnerstag gab es zumindest seit langer Zeit wieder einen Dialogansatz, im Rahmen eines »runden Tischs« mit Fanvertretern, darunter auch den Ultras. Was daraus wird, steht in den Sternen. Für uns als »Fanhilfe Hertha BSC« steht erst einmal die weitere Aufarbeitung des brutalen Polizeieinsatzes in Dortmund an. Da ist das letzte Wort von unserer Seite noch nicht gesprochen.
Re: Ärger mit der Polizei
Was bin ich froh, dass sich die Hertha Fans in Dortmund vorbildlich verhalten haben und sich nichts verwerfen lassen können. Und auch noch was Gutes für die Wirtschaft getan....den Sanitärbetrieb hats gefreut.
Re: Ärger mit der Polizei
Feindbild Fan
Zivilpolizisten provozieren Heimfans der SpVgg Greuther Fürth und zeigen sie an
Oliver Rast
Sonntag, 15. Oktober 2017. Es war der zehnte Spieltag in der 2. Bundesliga. Der FC Erzgebirge Aue gastierte beim Tabellenletzten SpVgg Greuther Fürth. Die 9.500 Zuschauer sahen eine enge Partie zweier Teams, die in jener Saison nur knapp den Klassenerhalt schaffen sollten. Die SpVgg führte zur Pause mit 1:0, Aue glich in der 78. Minute aus, ehe drei Minuten vor Schluss die Kleeblätter das Siegtor erzielten.
Ein Kick voller Emotionen. Auch für zwei Heimfans, die sich nicht zum »harten Kern« der aktiven Fanszene zählen, aber regelmäßig im Block hinter dem Tor im Sportpark in Ronhof standen. Dieses Spiel wollten sie ohne Ärger auf der Gegengeraden mit freiem Blick aufs Spielfeld verfolgen.
Ein Irrtum. Was folgte, beschreibt die Fürther Fanhilfe »Weiß-Grüner Hilfefonds« in einer kürzlich veröffentlichten Stellungnahme. Während des Spiels fiel dem Fanduo eine Personengruppe auf, »die recht provokant in ihre Richtung jubelte«, also für Aue. Als die Gastgeber das Match kurz vor Abpfiff drehen konnten, triumphierten die beiden ihrerseits provokant und mit einem nicht gerade »chorknabenhaften Wortschatz« in Richtung der vermeintlichen Aue-Fans. Das Nachspiel folgte prompt: Die zwei Fanschauspieler gaben sich als örtliche Zivilbeamte zu erkennen und nahmen die beiden Fans wegen des Verdachts auf Beleidigung nach Paragraph 185 StGB vorläufig fest. »Die juristische Maschinerie ging ihren üblichen Gang«, schreibt die Fanhilfe. Die Fans der SpVgg akzeptierten den Strafbefehl »zähneknirschend«, um eine öffentliche Hauptverhandlung zu vermeiden.
Für Thomas Weber, Sprecher der Fanhilfe, war dieser Fall von Agents provocateurs im Fürther Stadion ein Novum – gegenüber jW sagt er: »Als Fans sehen wir uns mit einer zunehmenden Überwachung konfrontiert.« In Einzelfällen suchten Ermittler aktive Fans auf der Arbeitsstelle auf, um Druck bei den Betroffenen und ihren Arbeitgebern aufzubauen. »Das war auch als Signal zu verstehen, dass die Verfolgungsbehörden es ernst meinen«, sagt Weber. Eine jW-Anfrage an die Pressestelle des Polizeipräsidiums Mittelfranken blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet.
Ralf Peisl aus Nürnberg ist seit gut zehn Jahren Fananwalt und vertrat einen der Anhänger. »Fußballfans sind ein beliebtes Feindbild, gegen das mit aller Macht polizeilich vorgegangen wird«, sagt Peisl im jW-Gespräch. Beleidigungsverfahren seien eine typische Begleiterscheinung an Spieltagen. »Einige Polizeibeamte wissen, wie sie Emotionen bei bestimmten Fans hochkochen können, die sich dann zu Beleidigungen hinreißen lassen.« Noch stärker beunruhigt Peisl Folgendes: »In unserer anwaltlichen Praxis haben Verfahren nach Paragraph 114 StGB, tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte, zugenommen.« Dieser Paragraph werde »sehr großzügig« ausgelegt: »Jeder kleinste Körperkontakt in einem Handgemenge mit Polizeibeamten wird als tätlicher Angriff gewertet und strafrechtlich verfolgt.« Mit Folgen: Bei einer Verurteilung drohen drei Monate Freiheitsentzug – Minimum.
Den »erweiterten Spielraum« des im Mai 2018 novellierten Bayerischen Polizeiaufgabengesetzes (PAG) bekommen Fürther Anhänger bereits jetzt zu spüren. Repressiver sei es rund ums Stadion geworden, meint Weber. Vier Fans wurden vor der Heimpartie gegen Jahn Regensburg im Oktober vergangenen Jahres aus »reinem Verdacht« nach Artikel 17 des PAG in Gewahrsam genommen. Gegen diese Maßnahme hat das Quartett Widerspruch eingelegt.
Zivilpolizisten provozieren Heimfans der SpVgg Greuther Fürth und zeigen sie an
Oliver Rast
Sonntag, 15. Oktober 2017. Es war der zehnte Spieltag in der 2. Bundesliga. Der FC Erzgebirge Aue gastierte beim Tabellenletzten SpVgg Greuther Fürth. Die 9.500 Zuschauer sahen eine enge Partie zweier Teams, die in jener Saison nur knapp den Klassenerhalt schaffen sollten. Die SpVgg führte zur Pause mit 1:0, Aue glich in der 78. Minute aus, ehe drei Minuten vor Schluss die Kleeblätter das Siegtor erzielten.
Ein Kick voller Emotionen. Auch für zwei Heimfans, die sich nicht zum »harten Kern« der aktiven Fanszene zählen, aber regelmäßig im Block hinter dem Tor im Sportpark in Ronhof standen. Dieses Spiel wollten sie ohne Ärger auf der Gegengeraden mit freiem Blick aufs Spielfeld verfolgen.
Ein Irrtum. Was folgte, beschreibt die Fürther Fanhilfe »Weiß-Grüner Hilfefonds« in einer kürzlich veröffentlichten Stellungnahme. Während des Spiels fiel dem Fanduo eine Personengruppe auf, »die recht provokant in ihre Richtung jubelte«, also für Aue. Als die Gastgeber das Match kurz vor Abpfiff drehen konnten, triumphierten die beiden ihrerseits provokant und mit einem nicht gerade »chorknabenhaften Wortschatz« in Richtung der vermeintlichen Aue-Fans. Das Nachspiel folgte prompt: Die zwei Fanschauspieler gaben sich als örtliche Zivilbeamte zu erkennen und nahmen die beiden Fans wegen des Verdachts auf Beleidigung nach Paragraph 185 StGB vorläufig fest. »Die juristische Maschinerie ging ihren üblichen Gang«, schreibt die Fanhilfe. Die Fans der SpVgg akzeptierten den Strafbefehl »zähneknirschend«, um eine öffentliche Hauptverhandlung zu vermeiden.
Für Thomas Weber, Sprecher der Fanhilfe, war dieser Fall von Agents provocateurs im Fürther Stadion ein Novum – gegenüber jW sagt er: »Als Fans sehen wir uns mit einer zunehmenden Überwachung konfrontiert.« In Einzelfällen suchten Ermittler aktive Fans auf der Arbeitsstelle auf, um Druck bei den Betroffenen und ihren Arbeitgebern aufzubauen. »Das war auch als Signal zu verstehen, dass die Verfolgungsbehörden es ernst meinen«, sagt Weber. Eine jW-Anfrage an die Pressestelle des Polizeipräsidiums Mittelfranken blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet.
Ralf Peisl aus Nürnberg ist seit gut zehn Jahren Fananwalt und vertrat einen der Anhänger. »Fußballfans sind ein beliebtes Feindbild, gegen das mit aller Macht polizeilich vorgegangen wird«, sagt Peisl im jW-Gespräch. Beleidigungsverfahren seien eine typische Begleiterscheinung an Spieltagen. »Einige Polizeibeamte wissen, wie sie Emotionen bei bestimmten Fans hochkochen können, die sich dann zu Beleidigungen hinreißen lassen.« Noch stärker beunruhigt Peisl Folgendes: »In unserer anwaltlichen Praxis haben Verfahren nach Paragraph 114 StGB, tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte, zugenommen.« Dieser Paragraph werde »sehr großzügig« ausgelegt: »Jeder kleinste Körperkontakt in einem Handgemenge mit Polizeibeamten wird als tätlicher Angriff gewertet und strafrechtlich verfolgt.« Mit Folgen: Bei einer Verurteilung drohen drei Monate Freiheitsentzug – Minimum.
Den »erweiterten Spielraum« des im Mai 2018 novellierten Bayerischen Polizeiaufgabengesetzes (PAG) bekommen Fürther Anhänger bereits jetzt zu spüren. Repressiver sei es rund ums Stadion geworden, meint Weber. Vier Fans wurden vor der Heimpartie gegen Jahn Regensburg im Oktober vergangenen Jahres aus »reinem Verdacht« nach Artikel 17 des PAG in Gewahrsam genommen. Gegen diese Maßnahme hat das Quartett Widerspruch eingelegt.
Re: Ärger mit der Polizei
https://www.faszination-fankurve.de/ind ... s_id=20013
Polizisten sagen zu dritt falsch aus. Fotos entlasten FCK-Fan.
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Jahnfans gegen Rassismus!
* steht für: SSV Jahn Regensburg GmbH & Co. KGaA
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Re: Ärger mit der Polizei
In dem Fall der Threadtitel in dem Sinn wie ursprünglich angedacht zwar nicht ganz so zutreffend.
Weil ich es eben gerade im Radio hörte, wie der Mann quer durch unsere Republik in den Medien völlig zurecht dafür positive Reaktionen für sein Verhalten erntete:
Und ich dachte mir, u.a. eben auch aus dem Grund, da zuweilen immer wieder mal in regelmäßigen Abständen, oft durchaus auch zurecht/nachvollziehbar, es angebracht ist hier negative Punkte mit den Ordnungshütern anzubringen - möchte ich hier aus gegebenen aktuellen Anlass ausdrücklich auch einmal auf ein sehr positives und bemerkenswertes Verhalten eines Polizisten aufmerksam machen.
Andere Kollegen dürfen und sollten es ihm gerne nachmachen!
" Polizist knöpft sich Gaffer nach tödlichem Unfall vor " (BR.de)
https://www.br.de/nachrichten/bayern/po ... or,RR7bpns
Weil ich es eben gerade im Radio hörte, wie der Mann quer durch unsere Republik in den Medien völlig zurecht dafür positive Reaktionen für sein Verhalten erntete:
Und ich dachte mir, u.a. eben auch aus dem Grund, da zuweilen immer wieder mal in regelmäßigen Abständen, oft durchaus auch zurecht/nachvollziehbar, es angebracht ist hier negative Punkte mit den Ordnungshütern anzubringen - möchte ich hier aus gegebenen aktuellen Anlass ausdrücklich auch einmal auf ein sehr positives und bemerkenswertes Verhalten eines Polizisten aufmerksam machen.
Andere Kollegen dürfen und sollten es ihm gerne nachmachen!
" Polizist knöpft sich Gaffer nach tödlichem Unfall vor " (BR.de)
https://www.br.de/nachrichten/bayern/po ... or,RR7bpns
Schön hier zu sein!
JAHNFANS GEGEN RASSISMUS !!
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt!" Mahatma Gandhi (1869-1948)
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Das ist Heimat 48° 59′ 27.08″ N, 12° 6′ 26.06″ E
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