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HeZi
So 7. Okt 2018, 18:23
so berichtet die MZ am 7.10.2018
Jahn-Fans und Polizei geraten aneinander
Beim Spiel in Fürth kommt es zu Auseinandersetzungen. Die Polizei spricht von Flaschenwürfen, Jahn-Fans von Provokationen.
FÜRTH.Beim Auswärtsspiel in Fürth ist es am Samstag zu Auseinandersetzungen zwischen Jahn-Fans und Polizeikräften gekommen. Das Polizeipräsidium Mittelfranken teilte am Abend mit, dass mehrere Personen am Rande der Zweitligapartie festgenommen worden seien. Polizisten seien unter anderem mit Flaschen beworfen worden. Im Stadion setzte die Polizei Pfefferspray ein. Jahn-Fans berichteten der Mittelbayerischen ihrerseits von einem ihrer Meinung nach ungewöhnlich aggressiven Auftreten der Polizei. So viele Polizisten in voller Kampfausrüstung seien sie sonst von Jahn-Spielen nicht gewohnt. Selbst Kinder seien angegangen worden. Auf MZ-Anfrage konnte Immanuel Kästlen, Pressesprecher der SpVgg Greuther Fürth, nicht detailliert Stellung nehmen. „Wir bedauern es natürlich sehr, dass es zu diesen Vorkommnissen gekommen ist. Wir haben schon gestern das Gespräch mit dem Jahn gesucht. “ Der Pressesprecher des SSV Jahn, Martin Koch, ließ die Mittelbayerische ebenfalls wissen, dass die Ereignisse noch aufgearbeitet würden. Erst wenn man die entsprechenden Informationen gesammelt habe, könne man sich äußern.
Polizei setzte Schlagstöcke ein
Laut Polizeibericht erreichten gegen 10.45 Uhr rund 400 Regensburger Fans den Fürther Bahnhof. Hierunter sollen sich auch circa 100 Angehörige und Unterstützer der Regensburger Ultra-Gruppierungen befunden haben. Diese weigerten sich nach Angaben der Polizei, im Gegensatz zu den überwiegend friedlichen Fans, die bereitgestellten Shuttle-Busse zu betreten und wollten durch die Fürther Innenstadt zum Stadion ziehen. Dies sei aufgrund bestehender Sicherheitsbedenken von der polizeilichen Einsatzleitung unterbunden worden. Im weiteren Verlauf habe die Gruppe versucht, gewaltsam die Polizeiabsperrung zu durchbrechen. Weiterhin seien die Einsatzkräfte mit Flaschen und Straßenschildern beworfen worden. Um das Durchbrechen zu verhindern, hätten die Beamten unmittelbaren Zwang, unter anderem auch mit Schlagstöcken, einsetzen müssen. Letztlich hätten die Personen den Shuttle-Bus bestiegen und wurden zum Stadion geleitet.
Im Stadion angelangt weigerten sich die Anhänger der Ultra-Gruppierungen, wie die Polizei schildert, den Gästeblock zu betreten. In der zweiten Halbzeit hätten sie mit Megafon-Durchsagen Fans aus dem Gästeblock ebenfalls zum Verlassen des Blocks aufgefordert. Dieser Aufforderung seien mehrere Hundert Fans nachgekommen, so dass sich circa 300 Personen hinter dem Gästeblock befunden hätten. Um dorthin zu gelangen, rissen die Fans laut Polizei eine Absperrung nieder. Auch sei es zu Angriffen auf Polizeibeamte unter anderem mit Flaschenwürfen gekommen. In diesem Zusammenhang setzten die Beamten Pfefferspray ein und trennten circa 80 Angehörige der Ultra-Gruppierungen von den friedlichen Fans. Diese wurden nach Spielende mit gesonderten Shuttle-Bussen zum Nürnberger Hauptbahnhof begleitet.
Festnahmen und Verletzte
Vier gewaltbereite Fans der Spielvereinigung Greuther Fürth wurden kurz vor Spielbeginn in Gewahrsam genommen, da sie versuchten, friedliche Gästefans tätlich anzugreifen.
Im Einsatzgeschehen wurden insgesamt drei Polizeibeamte und rund ein Dutzend Gästefans leicht verletzt. Insgesamt wurden sechs Personen vorläufig festgenommen. Gegen mehrere Personen leiteten die Einsatzkräfte Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen des Verdachts des tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte, Körperverletzungs- und Beleidigungsdelikten ein.
Franz Preuß, Zweiter Vorsitzender des Fanclubs „Power vom Tower“, war am Samstag selbst nicht vor Ort, weil er krank zuhause bleiben musste, wie er unserer Zeitung sagte. Aus dem Vorjahr könne er aber berichten, dass die Polizisten in Fürth schon damals ohne Grund aggressiv gegenüber den Gästefans aufgetreten seien und sie provoziert habe. Preuß, der zu Auswärtsspielen regelmäßig Busfahrten organisiert, ist der Meinung, dass die Polizei in Fürth, den Gästefans aus Regensburg pauschal unterstelle, auf Krawall gebürstet zu sein. Das hält er für ein grundfalsches Verhalten den Jahn-Fans gegenüber. „Die sind narrisch da oben“, ärgerte er sich. Und schiebt nach: „Das können Sie ruhig so schreiben.“