Nachdem die Saarländer im letzten Jahr als Aufsteiger einen richtig starken 11. Platz in der Abschlusstabelle erreicht haben, scheinen sie auch in diesem Jahr wieder richtig stabil zu sein und erneut guten Fußball zu spielen. Elversberg ist gut aus den Startlöchern gekommen und befindet sich momentan sogar auf Platz 7. Und das, obwohl man nun ohne solche Stützen wie Jannik Rochelt (für die vereinseigene Rekordablöse von 1,5 Mio), Thore Jacobsen (in Liga 3
) und Supertalent-Leihgabe Paul Wanner auskommen muss. Aber das Gerüst der Mannschaft steht schon länger und die Abgänge wurden durch punktuelle Verstärkungen wie Damar (Leihe) oder Petkov ersetzt. Zudem hat man sich Fisnik Asllani ausgeliehen, der derzeit mit Schnellbacher eines der gefährlichsten Sturm-Duos der Liga bildet. Vater des Erfolgs ist aber mit Sicherheit Trainer Horst Steffen. Mit seiner emphatischen, analytischen Art und seiner klaren Spielidee hat er den Erfolg in das nur knapp 13.000-Einwohner zählende Dorf Spiesen-Elversberg gebracht. Geführt wird der Verein vorwiegend von der Familie Holzer, die auch geschäftsführend beim Arzneimittelhersteller Ursapharm tätig ist. Und da sind wir schon bei der Auflösung der Frage, warum ein solch kleiner Ort einen so erfolgreichen Fußballverein hat. Ursapharm, das hauptsächlich Produkte für die Augen- und Nasengesundheit herstellt, sorgt für die nötige Liquidität des Vereins. Außer der Familie Holzner befinden sich weitere Ursapharm-Führungskräfte im Vorstand der SV Elversberg, auf dem Trikot wird mit HYLO für ein Ursapharm-Produkt geworben und das renovierte Stadion trägt den offiziellen Namen „Ursapharm-Arena an der Kaiserlinde“.
Ein kurzer Blick in die Historie: Wir treffen zum ersten Mal in Liga 2 auf Elversberg. Bislang hat man sich 14 Mal duelliert mit der leicht besseren Bilanz für den Jahn (5S/5U/4N). Eigentlich hat man immer in der Regionalliga gegeneinander gespielt, ausgenommen die letzten beiden Duelle. Das war in der Saison 2013/14 in Liga 3 in der Thomas-Stratos-Konsolidierungs-Spielzeit. Auswärts haben wir 3:1 verloren, während das Heimspiel torlos endete. Das konnte auch der damals als Mittelstürmer eingesetzte Gino Windmüller nicht ändern
.Die Transferströme unter den Vereinen sind gering. Aus Elversberg kam lediglich Grover Gibson zum Jahn. Den umgekehrten Weg sind immerhin drei Spieler gegangen (Josef Tuma, Ralf Hürter und wieder ein Supertalent: Emre Güral).
Jetzt aber zurück in die Gegenwart und noch ein paar Zeilen zur Jahnelf. Wir haben bisher eine sportlich schreckliche Saison erlebt und in den meisten Spielen keinen Auftrag. Teilweise muss ich sagen, dass sich in die letzten Spiele unter Enochs schon kleine Anflüge von Gleichgültigkeit eingeschlichen haben. Also in der Art „es sich über einen ergehen lassen“. Schlimm. Die Tore und die zwischenzeitliche Aufholjagd in Nürnberg haben bei mir wieder die alten Glücksgefühle hervorgebracht, wie man sie sonst kennt. Ich will das wieder dauerhaft. Ich will, dass wir jetzt mit dem Punkten beginnen. Der Pokal gestern hat das weiter befeuert. Und obwohl diese Saison bislang so mies war, ist das rettende Ufer noch in Sichtweite und die Saison lang genug. Ich traue es der Mannschaft zu. Wir haben Spieler, die diese Liga im Kreuz haben. Wir haben Spieler, die Mentalität reinbringen können. Wir alle haben dieses große Ziel Klassenerhalt! Lasst uns endlich die Punkte dafür sammeln. Und am besten beginnen wir damit schon am Samstag gegen Elversberg!
