SV Wehen Wiesbaden vs. SSV Jahn Regensburg / 6. Spieltag 2025/26
Verfasst: Sa 13. Sep 2025, 08:33
Englische Woche. Das heißt am Dienstag, den 16.9.25 um 19:00 Uhr trifft unsere Jahnelf auf Wehen-Wiesbaden und zwar auswärts in deren Heimstätte, der Brita Arena.
Wo jetzt, in Wehen oder Wiesbaden, wer ist diese Brita und wieso gehört ihr und ihrer Familie 90% vom SVWW? Fragen über Fragen, und das, obwohl Wehen Wiesbaden die wohl größte Alliteration der 3. Liga darstellt, man sich also schon allein deswegen auskennen sollte. Ich hatte, vermutlich genau wie die meisten von euch, keinen blassen Schimmer davon mit wem wir es da zu tun haben. Ich recherchierte und fand märchenhafte Antworten.
So lernte ich den Wehener Dorf-Abramowitsch kennen, schloss sofort seine Tochter Brita in mein Herz und erfuhr, dass es sich bei der nach ihr benannten Arena um einen sogenannten fliegenden Bau handelt. Besonders angetan war ich von Britas Bruder Markus, der nun die großen Fußstapfen des erfolgreichen Vaters ausfüllt und es vermutlich nicht leicht hat gegen 50 plus 1 böse Geister zu bestehen.
Doch nun der Reihe nach.
Wie ihr euch sicher denken könnt, ist der SV Wehen 1926 Wiesbaden GmbH die Weiterführung eines Dorfvereins, nämlich die des Sportvereins Wehen 1926 – Taunusstein e.V. Der hat also zunächst mit Wiesbaden herzlich wenig zu tun, weil wie der Name des Vereins schon sagt Wehen zur südhessischen Stadt Taunusstein und damit dem Landkreis Rheingau-Taunus-Kreis gehört. Wehen ist von Wiesbaden etwa 10 km entfernt und von der Landeshauptstadt Hessens durch die Stadt bzw. Landkreisgrenze getrennt.
Dörfliche Strukturen schützen aber vor sportlichen Erfolgen nicht und so machte sich 1979 der hiesige Unternehmer Heinz Hankammer drauf und dran die Geschicke seines Dorfclubs zu leiten und diesen finanziell zu unterstützen. Der Hankammer war nämlich kein Dummer. Er entwickelte den AquaDeMat zur Entsalzung von Wasser für Autobatterien und eroberte auch die heimischen Wohnzimmer und Küchen mit Wasserfiltern aus dem Hause Brita. Ja, Brita, mit einem t, genau wie der Name seiner Tochter, ebenfalls entstanden aus Liebe und Technik (flacher geht’s nimmer). Lief bei ihm also, privat wie beruflich und so häufte unser erfolgreicher Held sehr viel Geld an und das brachte schließlich dem SVW sportlichen Erfolg und ihm den Kosenamen „Abramowitsch vom Dorf“ ein. Und das nicht zu unrecht. 2007 stieg der SVW (letztmals ohne Doppel-W) erstmals in die 2. Bundesliga auf. Gratulation nachträglich.
Für den SV Wehen und das alte Stadion am Halberg war das dann aber doch eine Nummer zu groß und so wurde in nur vier Monaten Bauzeit in Wiesbaden eine Art Pop-up-Stadion geschaffen, nämlich die Brita-Arena. Eigentlich irgendwie entwürdigend für die Hankammer-Tochter dieses zusammengebastelte Provisorium nach ihr zu benennen. Die Arena wurde ja eigentlich nicht für die Ewigkeit geplant, aber Provisorien halten bekanntlich am längsten und so muss jetzt auch alle 5 Jahre eine neue Baugenehmigung für diese sogenannte Zwischenlösung eingeholt werden. Zwar wurde die provisorische Westtribüne 2021 durch eine dauerhafte Betontribüne ersetzt, um der aktuell von der DFL geforderten Mindestzuschauerkapazität von 15.000 Zuschauerplätzen für Liga Zwei zu entsprechen, trotzdem lässt sich das je nach Ligazugehörigkeit wieder runter regulieren auf ca. 12.000 Zuschauer. Dies dann zugunsten eines höheren Sitzplatzkontingents. So oder so ist die Brita-Arena selten ausverkauft. Geteiltes Leid also mit dem Jahnstadion. Dennoch ist der Stadt Wiesbaden der Coup gelungen sich die Austragung der Heimspiele vom SVWW bis ins Jahr 2047 seitens der Stadion Berliner Straße GmbH & Co. KG zusichern zu lassen.
Durch den Aufstieg in die zweite Bundesliga 2007 musste Mäzen Heinz Hankammer auch die Vereinsstruktur nun sagen wir etwas korrigieren. Im Zuge des Umzugs nach Wiesbaden wurde die Profifußballabteilung des Sportvereins Wehen 1926 – Taunusstein e.V. in die SV Wehen 1926 Wiesbaden GmbH ausgegliedert. An der GmbH sind zu 90 Prozent die FI Fußball Invest GmbH & Co. KG (zu 100% Tochtergesellschaft der Hanvest-Holding also der Familie Hankammer) und zu 10 Prozent der e.V. beteiligt, der aber offiziell trotzdem gemäß der 50+1 Regelung die Stimmenmehrheit innehat. Kann man anscheinend so regeln, hat aber doch a Gschmäckle und klingt irgendwie nach Aushebeln der 50+1 Regel. Aber wie gesagt, wirkt auf mich alles eher verwirrend und ist mir zu kompliziert, um eine endgültige Meinung zu haben. Seit 2010 ist jedenfalls Hankammers Sohn Markus Vorstand des e.V. und führt die Geschicke des 2016 verstorbenen Vaters weiter.
Die Fans des SVWW pflegen eine innige Fanfreundschaft mit... ach lassen wir das. Sonst gieße ich nur Öl ins Feuer und liefere eine Begründung warum wir die Wehener jetzt nicht mögen dürfen, sollen oder können.
Ich mag den SVWW. Für mich persönlich sind die Hessen sogar der Lieblingsgegner. Gefühlt haben wir gegen die nie verloren. In Wiesbaden und Wehen gibt es sogar einen mittlerweile ins Reich der Fabeln verbannten Spruch, der da lautet:
„Egal wie schlecht Regensburg ist, wir sind schlechter. Und spielt Regensburg mal gut, tuts richtig wehen.“ Märchen hin oder her. Das Fünkchen Wahrheit dieses Spruchs, wurde bei unseren letzten Vergleichen mit den Wiesbadenern in der Relegation eindrucksvoll untermauert. Ebenso spricht unser 5:0 Auswärtserfolg 2019 für den Wahrheitsgehalt dieser eigentlich unglaublichen Mär.
Daher auf nach Wehen, äh Wiesbaden, zum voraussichtlich einzigen Auswärtssieg der Saison 2025/26.
Forza Jahnelf!
Wo jetzt, in Wehen oder Wiesbaden, wer ist diese Brita und wieso gehört ihr und ihrer Familie 90% vom SVWW? Fragen über Fragen, und das, obwohl Wehen Wiesbaden die wohl größte Alliteration der 3. Liga darstellt, man sich also schon allein deswegen auskennen sollte. Ich hatte, vermutlich genau wie die meisten von euch, keinen blassen Schimmer davon mit wem wir es da zu tun haben. Ich recherchierte und fand märchenhafte Antworten.
So lernte ich den Wehener Dorf-Abramowitsch kennen, schloss sofort seine Tochter Brita in mein Herz und erfuhr, dass es sich bei der nach ihr benannten Arena um einen sogenannten fliegenden Bau handelt. Besonders angetan war ich von Britas Bruder Markus, der nun die großen Fußstapfen des erfolgreichen Vaters ausfüllt und es vermutlich nicht leicht hat gegen 50 plus 1 böse Geister zu bestehen.
Doch nun der Reihe nach.
Wie ihr euch sicher denken könnt, ist der SV Wehen 1926 Wiesbaden GmbH die Weiterführung eines Dorfvereins, nämlich die des Sportvereins Wehen 1926 – Taunusstein e.V. Der hat also zunächst mit Wiesbaden herzlich wenig zu tun, weil wie der Name des Vereins schon sagt Wehen zur südhessischen Stadt Taunusstein und damit dem Landkreis Rheingau-Taunus-Kreis gehört. Wehen ist von Wiesbaden etwa 10 km entfernt und von der Landeshauptstadt Hessens durch die Stadt bzw. Landkreisgrenze getrennt.
Dörfliche Strukturen schützen aber vor sportlichen Erfolgen nicht und so machte sich 1979 der hiesige Unternehmer Heinz Hankammer drauf und dran die Geschicke seines Dorfclubs zu leiten und diesen finanziell zu unterstützen. Der Hankammer war nämlich kein Dummer. Er entwickelte den AquaDeMat zur Entsalzung von Wasser für Autobatterien und eroberte auch die heimischen Wohnzimmer und Küchen mit Wasserfiltern aus dem Hause Brita. Ja, Brita, mit einem t, genau wie der Name seiner Tochter, ebenfalls entstanden aus Liebe und Technik (flacher geht’s nimmer). Lief bei ihm also, privat wie beruflich und so häufte unser erfolgreicher Held sehr viel Geld an und das brachte schließlich dem SVW sportlichen Erfolg und ihm den Kosenamen „Abramowitsch vom Dorf“ ein. Und das nicht zu unrecht. 2007 stieg der SVW (letztmals ohne Doppel-W) erstmals in die 2. Bundesliga auf. Gratulation nachträglich.
Für den SV Wehen und das alte Stadion am Halberg war das dann aber doch eine Nummer zu groß und so wurde in nur vier Monaten Bauzeit in Wiesbaden eine Art Pop-up-Stadion geschaffen, nämlich die Brita-Arena. Eigentlich irgendwie entwürdigend für die Hankammer-Tochter dieses zusammengebastelte Provisorium nach ihr zu benennen. Die Arena wurde ja eigentlich nicht für die Ewigkeit geplant, aber Provisorien halten bekanntlich am längsten und so muss jetzt auch alle 5 Jahre eine neue Baugenehmigung für diese sogenannte Zwischenlösung eingeholt werden. Zwar wurde die provisorische Westtribüne 2021 durch eine dauerhafte Betontribüne ersetzt, um der aktuell von der DFL geforderten Mindestzuschauerkapazität von 15.000 Zuschauerplätzen für Liga Zwei zu entsprechen, trotzdem lässt sich das je nach Ligazugehörigkeit wieder runter regulieren auf ca. 12.000 Zuschauer. Dies dann zugunsten eines höheren Sitzplatzkontingents. So oder so ist die Brita-Arena selten ausverkauft. Geteiltes Leid also mit dem Jahnstadion. Dennoch ist der Stadt Wiesbaden der Coup gelungen sich die Austragung der Heimspiele vom SVWW bis ins Jahr 2047 seitens der Stadion Berliner Straße GmbH & Co. KG zusichern zu lassen.
Durch den Aufstieg in die zweite Bundesliga 2007 musste Mäzen Heinz Hankammer auch die Vereinsstruktur nun sagen wir etwas korrigieren. Im Zuge des Umzugs nach Wiesbaden wurde die Profifußballabteilung des Sportvereins Wehen 1926 – Taunusstein e.V. in die SV Wehen 1926 Wiesbaden GmbH ausgegliedert. An der GmbH sind zu 90 Prozent die FI Fußball Invest GmbH & Co. KG (zu 100% Tochtergesellschaft der Hanvest-Holding also der Familie Hankammer) und zu 10 Prozent der e.V. beteiligt, der aber offiziell trotzdem gemäß der 50+1 Regelung die Stimmenmehrheit innehat. Kann man anscheinend so regeln, hat aber doch a Gschmäckle und klingt irgendwie nach Aushebeln der 50+1 Regel. Aber wie gesagt, wirkt auf mich alles eher verwirrend und ist mir zu kompliziert, um eine endgültige Meinung zu haben. Seit 2010 ist jedenfalls Hankammers Sohn Markus Vorstand des e.V. und führt die Geschicke des 2016 verstorbenen Vaters weiter.
Die Fans des SVWW pflegen eine innige Fanfreundschaft mit... ach lassen wir das. Sonst gieße ich nur Öl ins Feuer und liefere eine Begründung warum wir die Wehener jetzt nicht mögen dürfen, sollen oder können.
Ich mag den SVWW. Für mich persönlich sind die Hessen sogar der Lieblingsgegner. Gefühlt haben wir gegen die nie verloren. In Wiesbaden und Wehen gibt es sogar einen mittlerweile ins Reich der Fabeln verbannten Spruch, der da lautet:
„Egal wie schlecht Regensburg ist, wir sind schlechter. Und spielt Regensburg mal gut, tuts richtig wehen.“ Märchen hin oder her. Das Fünkchen Wahrheit dieses Spruchs, wurde bei unseren letzten Vergleichen mit den Wiesbadenern in der Relegation eindrucksvoll untermauert. Ebenso spricht unser 5:0 Auswärtserfolg 2019 für den Wahrheitsgehalt dieser eigentlich unglaublichen Mär.
Daher auf nach Wehen, äh Wiesbaden, zum voraussichtlich einzigen Auswärtssieg der Saison 2025/26.
Forza Jahnelf!